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Uznach
12.06.2023
12.06.2023 10:07 Uhr

Ring frei für Jungstorch

Bild: Werner Hofstetter, Linth24
Hätte Uznach nicht eine Rose im Wappen, dann wäre dort sicher der Storch abgebildet. Die für die Gemeinde wichtigen Tiere wurden durch Storchenbetreuer und Feuerwehr Uznach beringt.

Jedes Jahr investieren Bruno Bachmann, Peter Wachter und Kurt Senn einen ganzen Nachmittag um den Jungstörchen die Markierringe anzubringen. Unterstützt werden sie dabei durch die Feuerwehr Uznach mit der Hebebühne.

Schwierige Verhältnisse

Das schlechte Wetter zu Beginn des Frühlings war schlecht für die Jungstörche. Immer wieder lagen tote Tiere am Boden oder am Rand des Horstes. Einige Jungtiere  ertranken im Stauwasser , erfroren da noch keine Deckfedern vorhanden waren. Die Eltern waren selbst durch und durch nass und konnten keine Wärme abgeben.

Bild: Werner Hofstetter, Linth24

Spezielle Ringe

Um den Aufenthalt der Störche verfolgen zu können, werden diese mit speziellen Ringen gekennzeichnet.

Der Kunststoffring «Elsa-Ring» besteht aus zwei Hälften und ist recht gross, so dass die Angaben aus weiter Entfernung gut ablesbar sind. Dieses Jahr war die Gravur: «ST211 .HES » (Helvetia Schweiz). Über diese individuellen Kennzeichen lassen sich wissenschaftliche Fragen klären. Dazu gehören Ortstreue, Partnertreue, Lebensdauer, Zugroute und Todesursache.

Mit diesen Fakten können Storchenbetreuer Gefahren ausmachen und Schutzmassnahmen einleiten.

Der «Todesreflex» der Störche

Die Jungstörche können erst ab dem 35 Tag der Geburt beringt werden. Frühere Beringung bringt Probleme, da das Beingelenk noch zu weich ist, könnte der Ring über das Bein wegrutschen.

Die Störche betrachten die Annäherung der Hubrettungsbühne mit dem Beringer als eine Gefahr. Der Jungvogel wendet den Todesreflex an. Dieses angeborene Verhalten täuscht den Verlust der Bewegungsfähigkeit oder Tod vor. Sie drücken sich ganz fest ins Nest und verharren bewegungslos.

Die Alttiere fliegen dabei aus dem Horst, beobachten den Vorgang ganz genau und lassen ihren Nachwuchs nicht aus den Augen. Hernach bringt das Elternpaar sofort kühlendes Wasser

Bild: Werner Hofstetter, Linth24

Werden Sie Storchen Pate

Nach dem nachmittäglichen Einsatz konnte Bruno Bachmann die «Buchführung» abschliessen. Das Ergebnis wird der Vogelwarte Sempach übermittelt.

Der Storchenverein Uznach freut sich, wenn auch im Brutjahr 2023 Storchenfreunde eine Patenschaft übernehmen würden. Anmeldung und Informationen sind an den Präsidenten zu richten.

Werner Hofstetter, Linth24