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Kanton
07.08.2020
07.08.2020 16:13 Uhr

«Abstand im Klassenzimmer wird schwierig»

Bild: zVg
Die St.Galler Mittelschulen präsentieren ein Schutzkonzept und der reguläre Unterricht wird ab Montag wieder aufgenommen. Was meinen die Schüler dazu?

Schluss mit Fernunterricht und Halbklassen: Am Montag geht der Unterricht in allen St.Galler Mittelschulen wieder los. Erwartet werden zum Schulstart  4'400 Schülerinnen und Schüler.  

Um der speziellen Situation aufgrund des Coronavirus Rechnung zu tragen, gelten an den Schulen entsprechende Schutzkonzepte. Die Einhaltung der Hygiene- und Verhaltensregeln des Bundes soll grundsätzlich durch die Einhaltung eines grösstmöglichen Abstandes und durch konsequentes Contact-Tracing sichergestellt werden.

Ist dies in einzelnen Situationen nicht möglich, können die Schulen das Tragen einer Maske anordnen. Deshalb müssen alle Schüler zum Schulstart eine Maske mitbringen, stgallen24 berichtete

«Zumindest Halbklassen wären gut»
Doch wie können diese Massnahmen in der Praxis umgesetzt werden? Gerade die Meinungen der Schüler gehen da weit auseinander. «Also ich finde sie hätten verschärfte Massnahmen einsetzen sollen, zumindest Halbklassenunterricht. Mit erhöhten Fallzahlen macht es für mich keinen Sinn den Unterricht wieder normal durchzuführen», sagt ein St.Galler Fachmittelschüler.

Seine Kollegin Alyssa Fluri findet aber: «Ich kann verstehen, dass man nicht mehr in Halbklassen oder im Home Schooling unterrichten möchte, aber ich glaube, dass es wieder dazu kommen wird. Für den vollen Präsenzunterricht sind diese Regeln meiner Meinung nach passend.»

Schülerin Keana Enz meint, dass die Schutzmassnahmen an sich gut seien, aber die Abstandsregeln gerade im Klassenzimmer keinen Sinn machen und nicht wirklich eingehalten werden können.

Schule darf Maskenpflicht anordnen
Auf Anfrage beim Amt für Mittelschulen heisst es, dass man sich bei der Entscheidung der neuen Massnahmen vor allem an den Richtlinien des BAG, der Schweizerischen Erziehungsrektorenkonferenz und am Kantonalen Führungsstab orientiert habe. 

Ausnahmen soll es nur in einzelnen Unterrichtssituationen geben, in denen die definierten Massnahmen nicht eingehalten werden können. «Wenn zum Beispiel die Abstandsregelung nicht gewährleistet werden kann, darf die Schule in spezifischen Situationen eine Maskenpflicht anordnen», so Direktionsassistentin Sabrina Odoni vom Bildungsdepartement St.Gallen.

Planungssicherheit fehlt
Doch nicht nur das Einhalten der Massnahmen sei eine Herausforderung, sondern auch die Planung des Schulbetriebs und –veranstaltungen unter den gegebenen Rahmenbedingungen, die sich sehr schnell verändern können.

«Damit fehlt die mittel- und langfristige Planungssicherheit. So sind beispielsweise an einigen Schulen vor und in den Herbstferien Sprachaufenthalte im Ausland vorgesehen. Es bleibt ein Unsicherheitsfaktor, ob und in welcher Form diese stattfinden können», sagt Odoni.

Hier finden Sie das Rahmenschutzkonzept für die st.gallischen Mittelschulen.

Matilda Good, Linth24