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Uznach
18.06.2019
18.06.2019 18:21 Uhr

GELUNGENE UZNER STORCHEN-BERINGUNG

41 Uzner Jungstörche bekamen Erkennungsringe. Die vier Stunden dauernde Aktion verlief ohne Komplikationen.

Alljährlich werden die jungen Störche in Uznach und Umgebung mit einem Erkennungsring an den Beinen versehen. So kann ihr Aufenthalt und Lebensweg verfolgt werden. Durchgeführt wird die Storchenberingung durch Bruno Bachmann, den Betreuer der Storchenstation Uznach.

Die Jungstörche erhalten einen ELSA-Ring (European Laser Signed Advanceed). Das sind laserbeschichtete Kunststoffringe mit den Buchstaben SM-HES und einer fortlaufenden Nummerierung. Mit einem Teleskop können diese Angaben bis auf 200 Meter Entfernung abgelesen werden.

Beringung im letzten Moment

Die diesjährige Beringung wurde auf dem letzten «Zacken» vorgenommen. Die Storchen-Babys sind eigentlich bereits zu alt und schon kräftig gewachsen. Sind die Tiere noch jung und flugunfähig, bedeutet es für sie Stress, wenn sich ihnen die Hubrettungsbühne der Feuerwehr Uznach-Schmerikon nähert. Sie legen sich artgerecht sofort flach ins Nest und stellen sich leblos oder simulieren Kampfunfähigkeit. Es besteht aber auch die Gefahr, dass die wenig flugerprobten Jungtiere beim Fluchtversuch aus dem Nest fallen.

Das linke Bein war dran

Der Ring wird im ungeraden Jahr am linken Bein, im geraden Jahr am rechten Bein angebracht. Die Beringung selbst dauert nur wenige Sekunden. Bachmann nimmt eine Spezialzange und knipst mit einem Handgriff die zwei Kunststoffteile an das dünne Storchenbein.

Zur Ringaktion gehört auch die Überprüfung des Gesundheitsstand des Jungstorchs. Während der Zeit der Beringung fliegt das Elternpaar weg, bleibt jedoch in unmittelbarer Nähe. Sobald sich die Rettungsbühne vom Nest entfernt, landet der Altstorch wieder bei seinen Jungen im Horst und überprüft die Lage.

41 Jungstörche haben überlebt

Im Frühjahr wurden in 46 Horste Elternpaare gesichtet. Normal werden 2-3 Eier ausgebrütet. Das stärkte die Vermutung es könne mit geschätzten 80 Jungtiere ein weiteres Rekordjahr geben. Aber das schlechte Wetter mit Kälte und Nässe zerstörte jede Hoffnung. Bei der Beringung, wurden nur noch 41 lebende Jungtiere registriert. Einige Horste waren ganz ohne Nachwuchs.

Fronarbeit für die Störche

Obwohl die Storchenpopulation nur halb so gross wie erhofft ist, zeigt sich der Storchenverein mit der Brut 2019 zufrieden. Bruno Bachmann bedankte sich nach vierstündigem Einsatz bei allen Storchenfreunden für ihre Unterstützung, den Betreuern für die tadellose Abwicklung der Aktion und den Maschinisten Cornell Rüegg und Michael Bernet von der Feuerwehr für ihren unentgeltlichen Einsatz.

Erfolgreiches Uzner Stochenprojekt

Storchenbetreuer und Storchenfreunde hoffen, dass die jungen Störche schon in wenigen Wochen die lange Flugreise in den Süden oder gar wie früher nach Afrika voller Kräfte antreten werden. «Wir sind gespannt, wann und wo wir Nachricht erhalten von unseren Störchen», meinte Bruno Bachmann nach der Beringungsaktion. Das bewährte Zucht- und Auswilderungsprojekt der Storchenstation Uznach beweist, dass wenn die Grossbeiner nicht gefüttert werden, der Zugtrieb wesentlich intensiver ist.

Vorgängig des Wegfluges findet aber noch am Samstag, 13. Juli 2019 die Storchentaufe statt. Wer ein Jungstorch finanziell mit einer Patenschaft unterstützen möchte, melde sich bei Bruno Bachmann, Präsident des Storchenverein Uznach.

Werner Hofstetter