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Rapperswil-Jona
11.05.2023
12.05.2023 07:49 Uhr

GV Ortsgemeinde: Einigkeit mit Misstönen

Bürgerversammlung der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona
Bürgerversammlung der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona Bild: Markus Arnitz, Linth24
Die Traktanden an der Bürgerversammlung der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona wurden diskussionslos durchgewunken. Die Allgemeine Umfrage bot ein anderes Bild.

Jahresbericht und Jahresrechnung 2022

 Ortsgemeindepräsident Matthias Mächler präsentierte am Dienstagabend den 155 Anwesenden den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2022, welche mit einem Buchgewinn von 1'077'811.94 Franken abschloss. Wie es Buchgewinne an sich haben, ist das nicht «Cash» in der Schatulle, der Gewinn ist der Neubewertung der Liegenschaften zu verdanken. Die Ortsbürger folgten dem Antrag des Rats und stimmten für die Einlage in die Vorfinanzierungen des Eigenkapitals. Geplant sind damit die Aufwendungen für die Szenografie im Schloss. Jahresbericht und Jahresrechnung wurden mit wenigen Enthaltungen angenommen.

Schachen wird gebaut

Beim zweiten Traktandum ging es um den Ausführungskredit zum Bau der Alterswohnungen im Schachen. Nach der Zustimmung zum Projektierungskredit und der Bereinigung der Einsprachen, konnte der Ortsverwaltungsrat den Anwesenden den Ausführungskredit in Höhe von 38 Mio. Franken vorlegen. Auch dazu gab es keine Diskussion; der Antrag wurde einstimmig angenommen. Wie wichtig und begehrt die zukünftigen Alterswohnungen sind, zeigte sich an der Vorstellung des Bauprojekts. Das Interesse übersteigt bereits bei weitem das Angebot der 88 Wohnungen.

  • Bericht zur aktuellen Lage Umbau Schloss Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Ortsgemeindepräsident Matthias Mächler, Bericht zum vergangegen Jahr 2022 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Dionys Thalmann will Antworten zum Abgang des Betriebsleiters Wald&Holz Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Christoph Leser will mehr Fokus auf Waldpflege statt Kommerz Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Martin Bächli kritisiert Kündigungen und Renovationen Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Gewitterstimmung bei der Allgemeinen Umfrage

Wer dachte, der Abend sei gelaufen und man könne zum Apéro schreiten, sah sich eines Besseren belehrt. Statt allgemeinen «Voten» gab es Kritik an die Adresse des Rats.

Dionys Thalmann
wollte wissen, wie es nach dem Rücktritt von Christian Helbling, Vorsteher Ressort Natur, mit Wald&Holz weitergehe. Kritik gab es an den Rat zur Kündigung des äusserst fähigen Betriebsleiters Wald&Holz, Urs Fuchs. Der Rat solle den wahren Grund der Kündigung offenlegen.  Die Erklärung, es seien «unterschiedliche Vorstellungen» reiche nicht.

Christoph Leser wollte den Wald nicht kommerziell bewirtschaftet haben. Als strategischen Schwerpunkt solle man den Wald nachhaltiger pflegen. Die Ortsbürger würden eine schönen Wald bevorzugen. Business mit dem Wald nur für das absolut Notwendige, der Schwerpunkt müsse die Pflege des Waldes sein.

Ruth Heiloo kritisierte die Schliessung der Sägerei. «Wohin bringt ihr das bis heute geschlagene Holz? Wird es auch nach Österreich verkauft?» Für die Antwort auf diese Frage verwies Ratspräsident Mächler an Betriebsleiter Urs Fuchs. Die Fragen von Ruth Heiloo, was denn mit dem neu anfallenden Holz geschehe, wo die Ortsbürger weiterhin Holz kaufen können und was mit der Sägerei passiere, konnte Matthias Mächler nicht beantworten.

Martin Bächli überreichte der Geschäftsprüfungskommission Unterlagen mit 10 Punkten zu aus seiner Sicht fragwürdigen Vorgängen seitens des Ortsverwaltungsrat und der Geschäftsstelle. Zwei der Punkte kamen direkt zur Sprache: die Renovation von Balkonen in Liegenschaften der Ortsgemeinde und die Tatsache, dass ihm ohne Vorankündigung die Stelle als Hauswart gekündigt wurde.

Alle Votanten kritisierten die Kommunikationskultur der Geschäftsstelle. Ratspräsident Mächler beschied, man wolle nicht darauf eingehen, ohne alles anzusehen. Bei der Kündigung der Hauswarte «habe der Rat entschieden».

Man wird sehen, wie sich die gespannte Lage zwischen einem Teil der Ortsbürger und Rat & Geschäftsleitung in kommenden Wochen entwickelt.

Markus Arnitz, Linth24