Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Rapperswil-Jona
01.05.2023
02.05.2023 09:18 Uhr

Mit 60 Plus unterwegs

Meditativ und gemeinschaftlich. Das Dehnen am Zaun mit Blick auf den Schlosshügel.
Meditativ und gemeinschaftlich. Das Dehnen am Zaun mit Blick auf den Schlosshügel. Bild: Gabi Corvi
Den Körper im Alter fordern – aber nicht überfordern. Das war das Ziel des Aktionstags vom letzten Donnerstag in Rapperswil.

Der Aktionstag 60Plus «Sicher unterwegs – Bewegung im Alter» lud am 27. April zu einem spannenden Morgen und Nachmittag in und rund ums Evangelische Zentrum in Rapperswil ein. Seniorinnen und Senioren erkundeten zu Fuss und auf dem Velo die Stadt, stiegen auf den E-Bike Simulator und erlebten die Bewegung als Gesundheitsprävention, als fitnessbringende Freude und als gemeinschaftliche Aktivität.

Motivierende Bewegungsförderung

Die Drehscheibe RaJoVita, die Pro Senecute Zürichsee-Linth, die Stadt Rapperswil-Jona und die katholische und die reformierte Kirche Rapperswil-Jona spannten für den Aktionstag 60Plus zusammen und hiessen Seniorinnen und Senioren aus der Region zum bewegungsfreudigen Tag willkommen. Ein aufschlussreiches und humorvolles Referat von Physiotherapeut Philip Rist motivierte die Teilnehmenden, altersgerechte Bewegungstrainings in den Alltag einzubauen. Es zeigte zudem auf, wie wichtig Gleichgewicht, Kraft und Ausdauer für die Selbständigkeit und Erhaltung der Lebensqualität im Pensionsalter sein können.

Nachgeahmte Hirnverletzung. Mit Sicht auf den Spiegel die Umrisse eines Sterns nachfahren ist schwierig. Bild: Gabi Corvi

Jeder Schritt zählt

Auf dem StadtparcourPlus konnten die Männer und Frauen die Theorie gleich in die Praxis umsetzen und sie erlebten Möglichkeiten, wie im öffentlichen Raum kleine Trainings eingebaut werden können. Treppensteigen beim Berufsbildungszentrum, ein Gänsemarsch auf einer Abflussrinne, Dehnübungen am Zaun, ein flotter Marsch Richtung Schloss, dies alles und noch viel mehr, waren spielerische Schulungen des Körpergefühls und Kräftigungstraining für die Muskeln, die fürs Gehen und fürs Gleichgewicht von Nutzen sind. Zurück im Evangelischen Zentrum durfte die Gruppe den Ausführungen der bfu-Expertin lauschen und Wissenswertes zum Lenken eines E-Bike erfahren. Eindrücklich war die Demonstration eines Sturzes mit und ohne Helm und ein echtes Aha-Erlebnis brachte das Fahren auf dem E-Bike-Simulator. Hier war das Reaktionsvermögen der Teilnehmenden gefragt, um rechtzeitig vor einem Hindernis zu stoppen. Last but not least durften die Interessierten eine Übung absolvieren, die eine Hirnverletzung vortäuschte. Es ging dabei ums Nachzeichnen eines Sterns – nur mit Sicht in den Spiegel.

bfu-Expertin Tiziana Iseppi leitete eine Teilnehmerin auf dem E-Bike-Simulator an. Bild: Gabi Corvi

E-Bike im Stadtverkehr

Eine Gruppe von Interessierten traf sich nach dem Mittag, um mit dem eigenen E-Bike Situationen im Stadtverkehr kennen zu lernen - und richtig darauf zu reagieren. Ein Veloleiter der Pro Senectute Zürichsee-Linth zeigte Gefahren auf und gab wertvolle Tipps fürs korrekte Verhalten.

Der Tag rund um die Mobilität zeigte auf, dass trotz Einschränkungen Bewegung im Alltag auch für ältere Menschen essenziell und in mannigfacher Form möglich ist. Die Balance muss einfach stimmen: Senioren und Seniorinnen sollten immer wieder die Komfortzone verlassen und den Bewegungsapparat fordern, aber auch Grenzen akzeptieren und Aktivitäten sinnvoll und sicher gestalten.

Gabi Corvi