Dominik Widmer, Geschäftsführer der SinoSwiss Holding und Verwaltungsrat der SinoSwiss Technopark (Switzerland) AG mit Sitz in Rapperswil, lud nach den Wirren um den Landverkauf im Schachen zu einer Medienkonferenz.
China-Park in Schweizer Gewand
Widmer legte dar, wie der chinesische Unternehmer Zhou Zhen Hua ein Tech-Unternehmen mit über 4 Milliarden Jahresumsatz und 20'000 Angestellten erschuf. Der Konzern ist mehrheitlich im technischen Bereich wie Solaranlagen tätig. In der Familienholding von Zhou Zhen Hua seien mehrere grosse Unternehmen zusammengefasst, zu denen auch ein Tech-Park in China gehöre, der 100 Mal grösser als der geplante in Jona sei. Bau und Betrieb des Innovation Center würden durch Schweizer Firmen und nach hier geltender Rechtslage geschehen, so Widmer.
Chinesischer Marktzugang
Im Schweizer Ableger sollen Start-up-Firmen durch Starthilfe in Form von Infrastruktur, Beratung und günstiger Miete gefördert werden. Hoffnungsvolle Jungunternehmen könnten sogar bis 3 Jahre von einer Gratis-Miete profitieren. Das Innovation Center soll den Start-ups insbesondere auch den Zugang zum chinesischen Markt öffnen. SinoSwiss nehme über alles gesehen «so etwas wie eine Götti-Funktion» für die Jungunternehmen ein.
Baueingabe am 14. April
Die Baueingabe für das Innovation Center im Schachen ist auf den 14. April geplant. Für den Bau sind Investitionen von rund 12 bis 13 Millionen Franken vorgesehen. Zusammen mit dem Landkauf kostet das Projekt 15 Millionen Franken. Weitere 5 Millionen sieht SinoSwiss für die Unterstützung der Start-up-Firmen vor, wie erwähnt, durch günstige oder Gratismiete oder Projekthilfen.
Sicherheitsbedenken
Von Linth24 auf Sicherheitsbedenken bezüglich Werkspionage und Wissensabzug angesprochen, wies Dominik Widmer darauf hin, dass die im Technopark ansässigen Firmen bezüglich administrativer, digitaler und projektbezogener Infrastruktur autonom seien. Die langfristige Strategie von SinoSwiss ziele, das gab Widmer freimütig zu, auch in Richtung möglicher Joint Ventures mit den Start-ups ab. Allein mit kostengünstiger Vermietung von Büroflächen lasse sich das 20 Millionen-Projekt im Schachen kaum rechtfertigen.
Kauf oder Baurecht
Auf die Frage, ob das Innovation Center nicht auch im Baurecht hätte realisiert werden können, erklärte Widmer, dass sein Unternehmen den Verkauf vorgezogen habe. Auf die Nachfrage, ob er bei striktem Beharren der Stadt auf das Baurecht das Center anderswo realisiert hätte, blieb Widmer offen. SinoSwiss hätte in diesem Falle noch andere Standorte genauer angesehen. Wobei er zu erkennen gab, dass der Standort Schachen preislich und von der Lage her eindeutiger Favorit war.