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Kanton
12.03.2023
15.03.2023 13:17 Uhr

Ständerat: Die Verliererinnen

Barbara Gysi tritt nochmals an.
Barbara Gysi tritt nochmals an. Bild: Patrice Ezeogukwu
Unbeeindruckt von der klaren Niederlage will die SP im zweiten Wahlgang antreten. Die Verliererinnen geben sich nicht geschlagen.

Die SP-Kandidatin Barbara Gysi erreichte nur Platz 3. Doch die SP beeindruckt das nicht. Sie schreibt:

«Eine rein bürgerliche Vertretung wäre verheerend»

Zusammen vereinen Barbara Gysi und Franziska Ryser 34,6 Prozent der Stimmen. Die SP ist erfreut über das starke Ergebnis links-grüne Lagers und gibt sich für den zweiten Wahlgang kämpferisch. Ein Rückzug kommt für die SP nicht in Frage.

Steigende Krankenkassenprämien und steigende Mieten belasten einen immer grösseren Teil der Bevölkerung. Das Ergebnis zeigt, dass diese Themen die Wähler:innen beschäftigen und ein erheblicher Teil der Bevölkerung Alternativen zur reinen Abbaupolitik wünscht. «Die bürgerlichen Parteien haben in den vergangenen Monaten mehr als einmal bewiesen, dass sie an einer Lösung dieser Probleme nicht wirklich interessiert sind. Im zweiten Wahlgang müssen wir nochmals betonen, wer sich wirklich für die Bedürfnisse jener einsetzt, die nicht Millionen auf dem Konto haben», so Barbara Gysi. Angesichts des Resultats ist die SP davon überzeugt, dass die 35 Prozent noch übertroffen werden können. «Dazu braucht es im zweiten Wahlgang eine noch stärkere Mobilisierung der fortschrittlichen Kräfte», so Andrea Scheck, Präsidentin der kantonalen SP.

Rückzug kommt nicht in Frage

SP und Grüne hatten im Vorfeld vereinbart, dass sich diejenige Kandidatin mit dem schlechteren Ergebnis zurückzieht. Das Präsidium der SP Kanton St.Gallen wird das Ergebnis morgen Montag zusammen mit Barbara Gysi genauer analysieren. Klar ist, dass ein Rückzug im zweiten Wahlgang für die SP nicht in Frage kommt. Eine rein bürgerliche St.Galler Ständeratsvertretung wäre verheerend für die Anliegen der arbeitenden Bevölkerung und des Klimaschutzes. «Wir werden das Feld nicht einfach den Bürgerlichen überlassen», betont Andrea Scheck. Es sei nun wichtig, dass das linksgrüne Lager zusammenspanne und gemeinsam um den linken Ständeratssitz kämpft.

Mitte in der Pflicht

Die SP erwartet für den zweiten Wahlgang ein klares Bekenntnis der sozialen Mitte und der Grünliberalen zugunsten eines funktionierenden Gesundheitswesens, fairer Arbeitsbedingungen und des Klimaschutzes. Es geht nun auch darum, die Programmchefin der SVP und rechte Hardlinerin im Ständerat zu verhindern. Die letzten elf Jahre haben bewiesen, dass eine breit abgestützte Standesvertretung für die besten Lösungen für den Kanton St.Gallen und seine Bewohner*innen unabdingbar ist.

Am Dienstag, 14.März, befindet der ausserordentliche Parteitag der SP Kanton St.Gallen über die Nomination für den zweiten Wahlgang.

«Die Sotomo-Umfrage hat ein schlechtes Ergebnis vorhergesagt. Aber wir haben alles gegeben, viel Wahlkampf betrieben und konnten schlussendlich auch mobilisieren.»
Barbara Gysi
Bild: Patrice Ezeogukwu
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, vor allem wenn man das Potenzial anschaut: Wir konnten mehr als unsere Stammwähler mobilisieren. Ich bin auch zuversichtlich, dass SP und Grüne im zweiten Wahlgang den Ständeratssitz auf die linke Seite holen können.»
Franziska Ryser
Bild: Patrice Ezeogukwu
«Ich fühle mich gut, es war eine super Zeit, der Wahlkampf hat Spass gemacht. Jetzt analysiere ich das Ergebnis mit meiner Familie und der Partei. Wir spielen alle Szenarien durch und fällen einen gemeinsamen Entscheid, wie es weitergehen soll.»
Susanne Vincenz Stauffacher
Bild: Patrice Ezeogukwu
StGallen24/Linth24