Am Montag teilte der Gemeinderat Windisch mit, dass 49 Mieterinnen und Mieter die Kündigung erhielten, um Platz für eine Asylunterkunft zu schaffen. Der Kanton Aargau plante offenbar schon länger mit dieser Lösung. Wie Recherchen der «Aargauer Zeitung» nun zeigen, ist die Asylunterkunft in Windisch schon seit Monaten geplant, der Kanton informierte die Gemeinde jedoch nicht.
Vorgespräche fanden statt
Heidi Ammon, Gemeindepräsidentin von Windisch, sagt der Zeitung, dass die Liegenschaft bis letzten Herbst einem Eigentümer gehört habe, der mit dem Kanton bereits Vorgespräche über eine mögliche Nutzung als Asylunterkunft geführt hatte.
Dies bestätigt auch Michel Hassler, Sprecher des Sozialdepartements: «Der Kantonale Sozialdienst hatte mit dem ehemaligen Eigentümer Kontakt, eine Vereinbarung ist jedoch nicht zu Stande gekommen.» Deshalb sei auch keine Vorinformation des Gemeinderats von Windisch nötig gewesen.
Keinen telefonischen Erstkontakt
Gemäss den internen Vorgaben beim Kanton, es gibt ein Ablaufschema für Asylunterkünfte, müssen die kantonalen Behörden jedoch schon bei einer Angebotsprüfung einer möglichen Unterkunft einen «vertraulichen telefonischen Erstkontakt mit der Gemeinde» aufnehmen. Dies wurde beim Fall Windisch offenbar nicht gemacht.
100 jugendliche Flüchtlinge
In der neuen Asylunterkunft in Windisch sollen laut der «Aargauer Zeitung» 100 jugendliche Flüchtlinge einziehen. Um die ganze Situation zu klären, findet nun ein runder Tisch mit dem Eigentümer der Liegenschaft, dem Kantonalen Sozialdienst sowie dem Gemeinderat Windisch statt.