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Gesundheit
28.02.2023
28.02.2023 10:19 Uhr

Überstandene Covid-Erkrankung schützt

Die Pandemie ist vorbei, die Ansteckungsgefahr bleibt
Die Pandemie ist vorbei, die Ansteckungsgefahr bleibt Bild: shutterstock.com
Wer sich, mit oder ohne Covid-Impfung, mit Corona angesteckt hat, darf sich danach sicher fühlen, sagt eine grosse Studie.

Eine grosse Meta-Analyse von US-Experten hat ergeben, dass eine überstandene Covid-19-Erkrankung mindestens zehn Monate zu bis zu 90 Prozent vor einer schweren oder tödlich verlaufenden Erkrankung Schutz bietet.

Immunität gegen neuerliche Ansteckung

Die Auswertung von 65 wissenschaftlichen Studien aus 19 Staaten zum Thema der nach einer SARS-CoV-2-Infektion bestehenden Immunität gegen eine neuerliche Ansteckung bzw. symptomatische und schwere Erkrankungen umfasste alle international aufgetauchten Virus-Varianten (Wuhan, Alpha, Beta, Delta und Omikron BA.1) bis 31. September 2022. Die Publikation von Experten rund um Stephen Lim von der University of Washington (Seattle/USA) erfolgte vor wenigen Tagen im Medizinfachblatt «Lancet» (Online; DOI: 10.1016/S0140-6736(22)02465-5).

Die Schutzwirkung vor einer neuerlichen Infektion zeigte dabei ein recht einheitliches Bild. "Die Wirksamkeit gegen eine Re-Infektion durch die Omikron BA.1-Variante (nach Erstinfektion; Anm.) lag bei 45,3 Prozent und gegen eine symptomatische Omikron BA.1-Erkrankung bei 44 Prozent", schrieben die Experten. Eine erste Infektion jeglicher SARS-CoV-2-Art verursachte gegen alle Virusvarianten, auch gegenüber Omikron BA.1, zu mehr als 78 Prozent einen Schutz vor schweren oder tödlich verlaufenden Erkrankungen.

Schutzrate nach einem Monat hoch

Wobei auch der zeitliche Verlauf interessant ist. So lag bei einer Infektion mit einer Prä-Omega-Variante die Schutzrate vor einer neuerlichen Ansteckung mit dem Wildtyp (Wuhan) sowie gegen die Varianten Alpha und Delta nach einem Monat bei 85,2 Prozent, nach 40 Wochen bei 78,6 Prozent, und nach 20 Monaten noch bei 55,5 Prozent.

Im Gegensatz dazu nahm der Schutz vor einer Re-Infektion mit Omikron BA.1 deutlich schneller ab und lag nach zehn Monaten nur noch bei 36,1 Prozent. Der durch eine Infektion mit einer Prä-Omega-Variante erzielte Schutz vor symptomatischer Erkrankung entsprach, den Schätzungen für eine Reinfektion: Vor einer symptomatischen Erkrankung durch den Wildtyp sowie die Varianten Alpha und Delta schützte sie zu 78,4 Prozent nach zehn Monaten. Eine symptomatische Erkrankung durch Omikron BA.1 verhinderte sie dagegen nur zu 37,7 Prozent.

Schwere oder tödlich verlaufende Erkrankungen

Besonders wichtig erscheint aber die protektive Wirkung gegen schwere und tödlich verlaufende Erkrankungen durch die Covid-19-Erreger. Nach zehn Monaten schützte eine Erstinfektion mit den Virusvarianten vor Omikron (Wuhan, Alpha, Delta) zu 90,2 Prozent vor einer schweren oder gar tödlichen weiteren Erkrankung.

Eine Omikron BA.1-Infektion wies nach 40 Wochen noch eine Schutzrate vor einer weiteren Infektion mit schwerem bis tödlichen Verlauf von 88,9 Prozent auf. «Die Schutzrate vor der BA.1-Variante war deutlich geringer und nahm auch schneller ab», fassten die US-Wissenschafter ihre Resultate zusammen. Die sicherste Möglichkeit, zu einer wirksamen Immunität gegen SARS-CoV-2 zu bekommen - speziell einen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen -, sei weiterhin die Impfung.

Rheintal24