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Uznach
27.02.2023
28.02.2023 07:31 Uhr

Warum die Störche bleiben

Die Storchenkolonie in Uznach ist eine der grössten in der Schweiz.
Die Storchenkolonie in Uznach ist eine der grössten in der Schweiz. Bild: zVg
An der Jahresversammlung vom Storchenverein Uznach wurde unter anderem darüber informiert, warum die Störche über Winter in der Schweiz bleiben.

Störche fliegen im Herbst Richtung Süden. Das war einmal. Das einstige Verhalten der Langbeiner hat sich grundsätzlich geändert. Das Überwintern im Süden haben die Störche teilweise aufgegeben. Nur Jung- und einjährige Störche geben dem Auswanderungstrieb nach und fliegen Ende August in südliche Regionen, wie etwa in die Sahara oder Algerien mit ergiebigen Nahrungsquellen. Die heutigen Zugvögel  finden in Spanien offene Abfalldeponien. Also Nahrung vor der Haustüre.

So tauchen immer wieder Fragen auf, wie: «Warum sichtet man so viele Störche im Winter im Linthgebiet?» Der Anblick der vielen Störche im Schnee ist sicher ungewohnt. Überwinterte Weissstörche sind durch ihr Gefieder gut vor Kälte geschützt. Auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt können sie überstehen. Sie finden auch genug Nahrung solange der Boden nicht zu stark gefroren ist. In der Storchenkolonie Uznach werden seit gut zehn Jahren ganzjährig keine Störche gefüttert. Verletzte Störche werden in Pflege genommen und von freiwilligen Storchenbetreuern gesundgepflegt.

Grosser Einsatz und grosse Unterstützung

Im Jahr 2022 wurden 50 Horste «bewirtschaftet». 108 Jungstörche konnten beringt werden. Acht Jungstörche überlebten nicht.

All die vielen Details wurden an der ordentlichen Hauptversammlung des Storchenverein mitgeteilt. Bruno Bachmann, Präsident des Vereins, bedankte sich für die grosse Unterstützung der Storchenfreunde, sei es finanziell oder mit Arbeiten zu Gunsten der Störche. Er bedankte sich bei Storchenfans, die eine Patenschaft übernahmen. Vereine, Schulen und Storchenfreunde führte Peter Kuster kompetent durch das Gehege oder an Horste und konnte so viele Storchenfreunde gewinnen.

Administrationsarbeiten, Statistiken, Horstbetreuung, Kontakt zu Storch-Schweiz führen Peter Wachter und Kurt Senn. Die Finanzen neigen sich eher gegen die «rote Seite». Die jährlichen Dachreinigungen durch eine Spezialfirma, der Einsatz bei der Storchenberingung und die ganzjährige Betreuung wirken sich auf die Ausgabenseite aus.

Peter Enggist, Geschäftsführer von Storch-Schweiz, fand anerkennende Worte für den grossen Einsatz in Uznach für eine der grösseren Kolonie in der Schweiz. Sie war die 1. Aussenstation, nebst Altreu, beim Wiederansiedlungsprojekt. Die Betreuung im Linthgebiet sei hervorragend, vermerkte Enggist. Dies veranlasste Storch-Schweiz die Jahresversammlung am 29. April 2022 in Uznach abzuhalten.

Werner Hofstetter, freier Mitarbeiter Linth24