Pater Georges Aboud, viele Jahre in Damaskus tätig, besucht verschiedene Pfarreien in der Schweiz vom 1.-5. März 2023. Er feiert heilige Messen und berichtet in Vorträgen über die aktuelle Situation in Syrien, darunter auch über das Erdbeben vom 6. Februar, das in der Türkei und Syrien Tod und Verwüstung brachte. Pater Georges Aboud spricht sehr gut Deutsch.
Georges Aboud gehört dem Basilianer-Salvatorianer-Orden an und betreute in der grössten Pfarrei der syrischen Hauptstadt rund 15'000 Gläubige und amtete als Oberrichter des Patriarchates. Er gehört der melkitisch griechisch-katholischen Kirche an, die mit Rom uniert ist. Seit rund zwei Jahren wirkt er in Deutschland, wo er sich als Seelsorger auch um Christen aus dem Nahen Osten kümmert.
Ein Drittel weniger Christen
In Syrien sind der Schmerz und der Tod noch allgegenwärtig. Obwohl der Krieg, der seit 2011 das Land verwüstet, kaum noch in den Nachrichten erwähnt wird, sind die Menschen weiterhin mit den Zerstörungen, mit dem Mangel an Lebens- und Arzneimitteln sowie mit der humanitären Not konfrontiert.
Die Christen in Syrien haben im Krieg sehr gelitten. Als religiöse Minderheit in einem mehrheitlich muslimischen Land waren und sind sie ein leichtes Ziel, ein Sündenbock für dschihadistische Gruppen wie den IS oder Al-Qaida.
Laut den Angaben der Ortskirche ist die Zahl der Christen in den letzten Jahren von 2,5 Mio. auf aktuell etwa 700'000 zurückgegangen.