Die Arbeitslosenquote in den USA ist im November auf 3.4 Prozent und saisonbereinigt auf rund 3.7 Prozent gestiegen. Auch die Industrieproduktion ist gesunken. Das sind Werte, welcher den Investoren gefallen. Die Wirtschaft kühlt sich leicht ab, der Druck auf die Notenbank FED sinkt und das bedeutet möglicherweise Leitzinsen in kleineren Schritten.
Auch die Wirtschaft ist stark genug, um einer Rezession zu entgehen.
Internationale Lage
Nach dem Wahlchaos im US-Kongress geht der Machtkampf um das höchste Amt des Sprechers in die nächste Runde. Der republikanische Kandidat Kevin McCarthy ist wegen parteiinternen Streitigkeiten innerhalb der Partei in den vergangenen Tagen bei mehreren Wahlgängen gescheitert.
Im Touristenland Kroatien gilt seit Neujahr offiziell der Euro als Landeswährung.
Zahlreiche Länder verlangen von einreisenden Chinesen einen Corona-Test wegen rasant steigenden Fallzahlen im Land.
Die Inflation im Euro-Raum hat sich im Dezember weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen um 9.2 Prozent im Vergleich zum Vormonat mit 10.1 Prozent.
Situation in der Schweiz
Die Konsumentenpreise in der Schweiz waren gemäss offiziellen Angaben und im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 2.8% höher. Grund für die tiefere Inflation ist insbesondere der starke Franken, der uns abschirmt.
Schweizer Immobilien werden trotz Erhöhung der Hypothekarkredite teurer. Der Immobilien-Index ist im 2. Quartal 2022 um 7.5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Häuserpreise haben ein Preiswachstum von 8.8 Prozent und die Wohnungspreise von 7,3 Prozent erreicht. Besonders stark gestiegen ist der Wohnraum in der Zentral- und Ostschweiz.
Defizite im Kanton St. Gallen steigen. Infolge Steuersenkung und höheren Löhnen des Staatspersonals wird für 2023 ein Aufwandüberschuss von rund CHF 161 Mio. erwartet. Auch die Spitäler kosten mehr Geld.
Die Regierung geht im Aufgaben- und Finanzplan 2024-2026 davon aus, dass die operativen Verluste nochmals und jährlich auf rund CHF 200 Mio. erreichen könnten. Aber, der Kanton St. Gallen budgetierte auch früher schon immer vorsichtig.
Unternehmenszahlen
Der Berner Stromkonzern BKW erwartet für 2022 einen Betriebsgewinn (EBIT) von etwa CHF 1 Mrd, was gegenüber 2022 mit 395 Mio. mehr als einer Verdoppelung bedeutet. Noch im September hatte das Unternehmen einen EBIT im Bereich von 460 bis 500 Mio. angekündigt.
Der Zulassungsantrag für den Krebskandidaten Glofitamab von Roche wird in den USA beschleunigt überprüft. Glofitamab ist ein spezifischer Antikörper zur Behandlung einer der häufigsten Blutkrebsarten.
Die Sanktionskommission der Schweizer Börse hat die Onlinebank Swissquote wegen einer fahrlässigen Verletzung der Vorschriften zur Ad hoc-Publizität gebüsst.
Coop (nicht kotiert) hat volle Kassen. Der Grossverteiler hat 2022 einen Gesamtumsatz von CHF 34.2 Mrd. erzielt. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 7.3 Prozent.
Der Biotrend ist im Umbruch, die Ladenkette von Reformhaus Müller (nicht kotiert) hat Konkurs angemeldet. Knapp 300 Mitarbeitende in 37 Fililen verlieren den Job. Auch andere Bio-Läden in der Schweiz spüren den Wandel. Grosse Konkurrenten sind die Grossverteiler und das Internet.
Aussichten
Vor den Feiertagen waren die Aktienbörsen auf Trendsuche. Im Moment überwiegt wieder etwas mehr Optimismus. Der weitere Verlauf hängt ab von der Inflation, den Energiepreisen und vor allem dem Verhalten der Notenbanken bezüglich Leitzinsen.
Nächste Woche kommen die ersten Unternehmensabschlüsse. Sika, U-Blox, Bossard, Titlis, Partners Group und andere werden als erste ihre Umsätze präsentieren.
Weiter könnten die festverzinslichen Anlagen wieder interessanter werden. Die Luzerner Kantonalbank offeriert für ihre neuste Anleihe 2.125 Prozent, den höchsten Zins seit der Finanzkrise 2008.
Das WEF findet vom 16. bis 20. Januar 2023 in Davos statt. Hier finden wiederum im Hintergrund wichtige Entscheidungen für die Politik, die Wirtschaft und die Grosskonzerne statt.