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Kaltbrunn
26.12.2022
27.12.2022 06:59 Uhr

Gemeindeschreiber geht

Thomas Wey (Archivbild) hört im Sommer als Gemeindeschreiber auf.
Thomas Wey (Archivbild) hört im Sommer als Gemeindeschreiber auf. Bild: Linth24
Knapp 8 Jahre nach Stellenantritt hat Thomas Wey als Gemeindeschreiber von Kaltbrunn gekündigt. Linth24 beleuchtet die Hintergründe.

«Gemeindeschreiber/in 80-100%». Mit diesem Inserat sucht die Gemeinde Kaltbrunn seit Freitag einen Nachfolger von Thomas Wey, per 1. April 2023.

Thomas Wey trat sein Amt als Gemeindeschreiber von Kaltbrunn am 1. Juni 2015 an. Der damals 23-jährige hatte zuvor 5 Jahre lang in Gommiswald auf der Gemeindeverwaltung gearbeitet und die zweijährige Gemeindefachschule an der Akademie St.Gallen abgeschlossen.

Seit seinem Amtsantritt in Kaltbrunn gab es einige wesentliche Ereignisse, von denen der unerwartete Tod des langjährigen Gemeindepräsidenten Markus Schwizer am 24. August 2019 ihn und die Gemeinde am stärksten aufrüttelte.

Interview: Gemeindepräsidentin Daniela Brunner

Linth24 hat die aktuelle Gemeindepräsidentin Daniela Brunner zum Weggang von Thomas Wey befragt.

Linth24: Kaltbrunn sucht einen neuen Gemeindeschreiber, weshalb?

Daniela Brunner: Thomas Wey studiert berufsbegleitend Kommunikation. Im Herbst 2023 wird er ein Auslandsemester absolvieren und die Gemeinde Kaltbrunn darum im Sommer verlassen.

Können Sie uns verraten, was der bisherige Gemeindeschreiber nun beruflich tut?

Daniela Brunner: Thomas Wey möchte sich beruflich noch vertiefter dem Bereich Kommunikation widmen. Die nächste Station nach dem Semester im Ausland ist aber noch nicht bekannt.

Thomas Wey war seit 2015 Gemeindeschreiber von Kaltbrunn. Was sagen Sie zu seiner Amtszeit?

Daniela Brunner: In den fünf Jahren Zusammenarbeit erlebte ich Thomas Wey als enorm engagierten und fachlich versierten Gemeindeschreiber. Fachlich wie auch menschlich wurde er vom gesamten Gemeinderat, dem Kader und den Mitarbeitenden sehr geschätzt! 

Hat Sie sein Abgang überrascht?

Daniela Brunner: Mit der Entscheidung für ein Kommunikationsstudium war für mich klar, dass Thomas Wey irgendwann einen nächsten Berufsschritt ins Auge fassen würde. Deshalb kann ich seinen Entscheid auch gut verstehen – nichtsdestotrotz bedauern wir seinen Weggang sehr. 

Die Rolle des Gemeindeschreibers

«Die Politiker gehen, der Gemeindeschreiber bleibt». Dies gilt auch heute noch, oder um es mit dem ehemaligen deutschen Innenminister Franz Josef Strauss zu sagen: «Mir ist egal, wer unter mit Kanzler ist».

Thomas Wey gehörte nicht zu dieser zweiten Sorte. Er hielt sich im Hintergrund, tat, was ein Gemeindeschreiber tun musste: Er führte die Gemeindekanzlei, sorgte für einen korrekten Ablauf der administrativen Vorgänge, beriet den Gemeinderat in rechtlichen Fragen und kommunizierte ohne grosse Zeitverzögerung mit den Medienvertretern.

Wey tat dies unter grosser Zurückhaltung seiner eigenen Person. Ein Zeichen dafür ist, dass es von ihm keine aktuelleren Fotos als jenes aus dem Jahr 2015 gibt, als er noch 23 Jahre alt war

Mario Aldrovandi, Linth24