Er hat über 130 Partien für Aarau, den FCZ und Servette gespielt. In der italienischen Serie A waren seine Stationen Lecce und Neapel. 36-mal stand er für die Schweizer Nationalmannschaft auf dem Feld.
Dann wechselte er auf die Trainerbank und war Assistenztrainer zusammen mit René Weiler beim RSC Anderlecht, der in dieser Zeit unter anderem Cup-Sieger wurde und in der Europa League bis ins Viertelfinale vorstiess.
Nach verschiedenen Schweizer Vereinen trainiert er nun seit dreieinhalb Monaten die 1. Mannschaft des FC Rapperswil-Jona. Die Rosenstadt hat mit Trainer David Sesa definitiv einen erfahrenen Mann mit grossen Namen im Schweizer Fussball am Start.
Der 36-Jährige blickt zufrieden und stolz auf seine Vergangenheit. Das kann er auch, war er damals doch zum Beispiel einer von wenigen Schweizer Spielern neben Ciriaco Sforza, Stéphane Chapuisat, Kubilay Türkyilmaz und Alain Sutter, die im Ausland spielen konnten. Ein Schweizer Fussballer war in jener Zeit noch nicht so hoch angesehen, und es war wesentlich schwieriger, einen Vertrag im Ausland zu erhalten.
Von Rolf Lutz nach einem prägenden Ereignis oder Moment in der Schweizer Nati gefragt, erwähnt Sesa das Spiel gegen Aserbeidschan. Er spricht vom Startspiel zur WM-Qualifikation am 31. August 1996, in dem die Schweiz ihrer Favoritenrolle nicht gerecht wurde und für ihren Hochmut eine Niederlage gegen Aserbaidschan kassierte. «Auch solche Erlebnisse gehören im Fussball dazu. Damit muss man umgehen können», sagt Sesa.
Mehr Konstanz, Ruhe und Struktur
Nun freut er sich aber auf seine Zeit als Trainer beim FCRJ, dessen Werdegang er schon seit mehreren Jahren verfolgt. Nachdem er den Verein in einer prekären Situation angetroffen hatte, sind seine Ziele nun erst einmal Konstanz und wieder mehr Ruhe und Struktur einzubringen.
Er will die Leidenschaft und die Bereitschaft zu Kämpfen bei den Spielern fördern – den Siegeswillen wieder wecken. Auch stets ein grosses Thema: Druck. Die Mannschaft soll noch besser lernen, damit umzugehen. Man müsse aber nicht nur an der Mentalität, sondern auch an der physischen Kraft und an der Taktik arbeiten. Feinarbeiten ausführen. Zudem soll das aufgrund vieler verletzungsbedingter Ausfälle mittlerweile auf fast 30 Spieler angewachsene Kader wieder reduziert und qualitativ teilweise mit neuen und jungen Spielern verstärkt werden. Es gibt also viel zu tun.
Trotz Winterpause bleiben Trainer und Mannschaft nicht viel Zeit zum Ausruhen. Schon am 4. Januar 2023 beginnen die Vorbereitungen für die Rückrunde, die am 18. Februar 2023 startet. Nach einer durchzogenen Vorrunde ist der FCRJ momentan auf Rang 9 platziert, hat aber nur 6 Punkte Rückstand auf den 2. Platz. David Sesa blickt optimistisch in die Zukunft.
Sehen Sie sich hier das Gespräch von Rolf Lutz mit David Sesa im Video-Talk an.