Das Pflegezentrum in Uznach gehört den Linthgebiet Gemeinden, die im Zweckverband Pflegezentrum Linthgebiet vereint sind. Konkret sind das: Uznach, Benken, Eschenbach, Gommiswald, Kaltbrunn, Rapperswil-Jona und Schmerikon.
Wie der Uzner Gemeindepräsident Diego Forrer der Linth Zeitung sagte, habe man dem Zweckverband ein Kaufangebot abgegeben. Die Höhe wollte er nicht sagen.
Die Verhandlungen dafür gerieten ins Stocken und die Zeitung nennt den Grund: Neu hat der Trägerverein Integrationsprojekte St.Gallen (TISG) ein Kaufangebot abgegeben. Hinter dem etwas komplizierten Namen steckt eine Organisation, die sich langfristig für die Eingliederung von unbegleiteten und minderjährigen Asylsuchenden einsetzt. Sie ist in 77 St.Galler Gemeinden mit 120 Mitarbeitenden für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen besorgt.
«Wir beabsichtigen, das Pflegezentrum in Uznach dauerhaft in ein Asylzentrum umzuwandeln.», sagt die TISG-Geschäftsleiterin Claudia Nef.
Preiskampf und Interessenskonflikte
Die Asylorganisation hat ebenfalls ein Kaufangebot abgegeben. Auch dessen Höhe ist nicht bekannt, scheint aber höher zu sein als das Angebot von Uznach. Gemeindepräsident Diego Forrer sagt: «Einen Preiskampf mit dem TISG kann Uznach nicht gewinnen.»
Die TISG ist mit Bundesgeldern finanziert.
Interessant sind mögliche Interessenskonflikte. Der Gemeindepräsident von Gommiswald, Peter Hüppi, sitzt im Vorstand des Trägervereins und Peter Eicher, Gemeinderat von Gommiswald sitzt im Verwaltungsrat des Zweckverbandes. Möglich sei, dass Hüppi für das Kaufangebot des Trägervereins gesorgt hatte, mutmasst die Linth Zeitung.
Anderseits ist der Uzner Gemeinderat Diego Forrer, der das Gebäude kaufen will, gleichzeitig Vizepräsident des Zweckverbandes, der Eigentümerin der Immobilie.
Brunschwiler im Clinch
Präsident des Zweckverbandes ist Félix Brunschwiler, Gemeindepräsident von Schmerikon. Er bestätigt das Kaufangebot und sagt, dass die TISG «zwingend Raum» für die Erfüllung ihrer Aufgabe brauche. Die Verhandlungen mit Uznach laufen weiter aber alle Entscheidungen seien «vertagt» worden.
Am aktuellen Stand im Pflegezentrum Linth ändert der Kampf hinter den Kulissen nichts. Seit Anfang Dezember sind dort Flüchtlinge untergebracht und der Vertrag läuft für die kommenden zwei Jahre.