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Schmerikon
30.11.2022
30.11.2022 13:40 Uhr

Entwarnung für Hundebesitzer

Für Hunde tödliche Blaualgen.
Für Hunde tödliche Blaualgen. Bild: Gemeinde Schmerikon
Letztes Jahr starben in Schmerikon mehrere Hunde, weil sie sich an der Seeanlage oder im Aabach Delta im flachen Wasser beim Trinken mit Neurotoxin vergiftet hatten. Das Gift stammte von Blaualgen. Dieses Jahr gibt es kaum solche Pflanzen.

Der Gemeinderat von Schmerikon schreibt in einer aktuellen Mitteilung: «Seit dem Frühjahr hat die kantonale Fachstelle zur Überwachung der Gewässerqualität periodische Begehungen der Schmerkner Bucht am Obersee durchgeführt. Einzig im Spätherbst konnten einzelne Exemplare der letztjährig erstmals nachgewiesenen «Tychonema» beobachtet werden.»

Weil die aktuell geringe Menge der Blaualgen keine unmittelbare Gefahr darstellt, wird auf weitere Massnahmen verzichtet. Wie damit für das nächste Jahr umgegangen werden soll, wir noch definiert.

Mehrere tote Hunde letztes Jahr

Im Sommer 2021 starben in Schmerikon zahlreiche Hunde. Alle Vorkommnisse standen im Zusammenhang mit einem Aufenthalt im Flachwasser oder im Uferbereich beim Aabach-Delta oder an der Seeanlage.

Es ist erhärtet, dass es sich um Vergiftungen durch ein Neurotoxin handelt. Im stehenden Wasser an der Mündung des Aabachs konnte ein für Blaualgen bekanntes Toxin nachgewiesen werden. Als Ursprung wurde die Blaualge des Typus «Tychonema bourrellyi» identifiziert.

Der Gemeinderat veröffentlichte die Abbildung eines Nachrichtenbeitrags der Webseite «FM1Today» vom letzten Jahr und schrieb darüber mit grossen Buchstaben: «Entwarnung». Bild: Gemeinde Schmerikon

Kaum Blaualgen in diesem Jahr

Die letzte Begehung der kantonalen Fachstelle Gewässerqualität im Jahr 2022 erfolgte vor einer Woche, am 24. November 2022.

Bis im Spätsommer 2022 konnten in der Schmerikoner-Bucht des Zürcher Obersees keine Tychonema-Vorkommen beobachtet werden. Erst ab September wurde sie mikroskopisch gelegentlich gesehen und aktuell kommt sie an einer geschützten, beschatteten Stelle eines Hafens makroskopisch, auf einer Fläche von wenigen Quadratmetern, sichtbar vor. Sie wächst dort, zusammen mit anderen Blaualgen der Gruppe Oscillatoriales, auf Blockwurfsteinen, die das Ufer sichern.

Keine Schnelltests möglich

Die Versuche haben ergeben, dass die Toxinkonzentrationen nicht mit Schnelltests an Ort und Stelle durchgeführt werden können. Für eine saubere Bestimmung braucht es ein Labortest, was sehr aufwendig ist. Hinzu kommt, dass Tychonema-Vorkommen in der Schweiz in diesem Jahr einzig im Frühling vom Zürcher Greifensee gemeldet wurden.

Aufgrund der vorliegenden Situation und der winterlichen Bedingungen verzichtet der Gemeinderat von Schmerikon auf eine weitere Sensibilisierung bis zum nächsten Frühling.

 

Mario Aldrovandi, Linth24