Martin Stöckling und seine Stadtratskollegen hatten es in letzter Zeit nicht einfach. Bei mehreren Grossprojekten wehte ihnen ein kühler Wind um die Ohren und sie gaben -um es gelinde zu sagen- nicht immer das beste Bild ab. Und schwups: schon ist es wieder da, das nächste Grossprojekt. Linth24 hat Stadtpräsident Martin Stöckling diesbezüglich auf den Zahn gefühlt.
Martin Stöckling, Sie wirken heute an der Präsentation des Projektes für das Schloss sehr erfreut und entspannt. Es entspricht also Ihrer Vorstellung?
Ich bin sicher, wir eröffnen jetzt ein Kapitel, bei dem sich die Rapperswil-Joner Bevölkerung mit dem Schloss identifizieren kann. Ich weiss, dass dies ein grosses Anliegen ist, und deshalb freut es mich sehr. Dies gerade auch mit Blick auf die Ausstellung – ich kann mit Freude feststellen, man hat eine äusserst gelungene Ausstellung konzipiert.
Rapperswil-Jona beteiligt sich mit CHF 7,5 Mio an diesem Projekt, obwohl das Schloss nicht der Stadt gehört. Finden Sie, dass die Mitwirkung der Stadt Rapperswil genug stark ist?
Das ist eine Frage, die wir uns laufend stellen müssen. Wir investieren Steuergelder in ein Projekt, das uns am Schluss nur teilweise gehört (Anm: der Vorplatz und der Lindenhof gehört der Stadt, das Schloss der Ortsgemeinde). Bei der ganzen Entwicklung des Projektes waren wir aber von Anfang an dabei und konnten uns einbringen. Heute steht der Stadtrat zu 100% hinter diesem Projekt. Strategische Entscheidungen werden über den neuen «Schlossrat» gefällt, bei dem wir paritätisch beteiligt sind. Das Model funktioniert im Stadtmuseum bereits hervorragend, wieso sollen wir das Rad neu erfinden? Am Schluss vom Tag ist es wichtig, dass die hiesige Bevölkerung die Hände auf dem Schloss hat, und das ist durch die Behördenmitglieder, die im Rat Einsitz nehmen, gewährleistet.
Der Stadtrat stand in letzer Zeit bei Grossprojekten massiv im Kreuzfeuer. Jetzt steht wieder ein grosses Geschäft an. Was für Gedanken gehen Ihnen dabei durch den Kopf?
Die letzten Monate sind sicher nicht ganz spurlos an uns Stadtratsmitglieder vorbei gegangen. Ich gehe aber mit einem sehr guten Gefühl in dieses Projekt. Was hier natürlich ist: Wir haben es mit einem rund 800-Jahre alten Gebäude zu tun, das wird sicher noch ein paar Überraschungen bereit halten, das liegt auf der Hand. Aber wir haben alles sehr seriös und sorgfältig geprüft.
Die Überraschungen könnten aber mit Kostenüberschreitungen einhergehen.
Das Fundament für das Projekt ist eine seriöse Kostenschätzung und genug einkalkulierte Reserven. Beides haben wir hier. Am Schluss haben wir eine Kostenbeteiligung von CHF 7,5 Mio., die bei Annahme an der Urne gesprochen sind, die müssen reichen. Wenn das nicht genügt, dann muss man schauen, wie man mit dieser Summe weiter machen kann.