Die bewegte Geschichte des Schwanen öffnet ein neues Kapitel. Nach dem Kauf durch den polnischen Staat, war es für die polnische Botschafterin Iwona Kozlowska nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern auch eine Ehre, den nationalen Unabhängigkeitstag der polnischen Republik am 11. November dieses Jahr im Schwanen mit einem Festakt zu begehen.
Die Feier wurde vom Witold-Pilecki-Institut für Solidarität und Tapferkeit mitorganisiert. Während des Anlasses konnten die geladenen Gäste die Ausstellung «Geschichte der polnischen Nationalhymne» besuchen. In einer zweiten Ausstellung, «Magna Res Libertas» wurden ausgewählte Objekte aus der Sammlung des Polenmuseums Rapperswil präsentiert. Diese wird man bis Ende 2022 jedes Wochenende im Schwanen besichtigen können.
Polen feierte Unabhängigkeit im Schwanen

Magna Res Libertas; Freiheit ist etwas Grossartiges.
In ihrer Eröffnungsrede machte Botschafterin Kozlowska deutlich, dass Zusammenhalt, Respekt und gegenseitiges Verständnis die Basis bilden, um in einem Europa, dass heutzutage sicherheitspolitisch herausgefordert ist, weiterhin in Frieden, Freiheit und Menschenwürde zu leben. «Der Geist der Freiheit, Freundschaft und Solidarität – der Rütli-Geist verbindet nicht nur die Schweizer miteinander, er verbindet auch die Schweizer und die Polen. Die Polen und die Schweizer bilden eine Wertegemeinschaft, die einzigartig in Europa ist, die wir gemeinsam mit neuem Leben erfüllen und durch bilaterale Zusammenarbeit und unser Engagement in und für Europa sollen aufblühen lassen.»
Stadtpräsident Martin Stöckling wies in seiner Festrede darauf hin, dass die freundschaftlichen Beziehungen der Rapperswiler zu den Polen in den direktdemokratischen Entscheidungen ihrer Vorgänger beruhen. «Es war nicht der Entscheid der Obrigkeit, es war der freie Entscheid der hiesigen Bürger, die sich mit den um ihre Freiheit kämpfenden Polen solidarisierten.»
Bezeichnend und berührend in beiden Reden war die unbeabsichtigte Übereinstimmung in vielen Punkten bezüglich Werten, Gemeinschaftsgedanken und Zusammenarbeit.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch die Interpretationen der Werke von Chopin, Paderewski, Moniuszko und Szczerbinski durch hervorragende Künstler: den Pianisten Robert Adamczak und den Tenor Tomasz Krzysica.
Den Abschluss der Feier bildeten der Apéro und ein Buffet mit polnischen Spezialitäten. Die Gäste nutzten die Gelegenheit zur Vertiefung bestehender und neuer Beziehungen und Interessen.