Den digitalen Berufsalltag mit Achtsamkeit meistern
Psychologin Sarah Sclafani konzentrierte sich in ihrem Vortrag vor allem auf die Ablenkung digitaler Geräte im Berufs- und Privatleben. Mit einer Live-Achtsamkeitsübung, an der das gesamte Publikum teilnehmen konnte, bot sie zudem direkt eine Unterstützung an, wie Menschen bewusst abschalten können. «Es lohnt sich, zum Beispiel nach langen Online-Sitzungen solche Übungen einzuplanen», empfahl Sclafani.
Weniger auf das individuelle, sondern mehr auf die generelle Resilienz von Organisationen ging Referent Prof. Dr. Roman Hänggi ein, der an der OST im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen unterrichtet. Er liess das Publikum an den Erkenntnissen des Buchs «Erfolgreiche Unternehmensführung durch Resilienzmanagement» teilhaben. Das Buch basiert auf Studien und Gesprächen mit Unternehmen während der Corona-Krise.
Hänggi hat zusammen mit Kolleginnen und Masterstudierenden die Coronakrise genutzt, um «während einer laufenden Krise den Umgang mit Schockereignissen untersuchen zu können», so Hänggi. Die wichtigsten Erkenntnisse fasst er so zusammen: «Am wichtigsten ist eine offene, ehrliche und regelmässige Kommunikation der Führung über die aktuelle Situation». Das, in Verbindung mit einem gut moderierten Austausch, sowohl intern wie auch mit Partnerunternehmen oder Zulieferern sowie Flexibilität und Geschwindigkeit bei der Anpassung an die Krise seien der Schlüssel.
Als Beispiel nannte Hänggi Produktionsbetriebe aus verschiedenen Branchen, die «früher vor einer Umstellung ihre Mitarbeitenden monatelang für eine neue Produktionslinie trainiert haben» und während der Coronakrise gelernt haben, dass Mitarbeitende – direkter und offener Austausch vorausgesetzt – auch ohne diese lange Vorbereitung praktisch über Nacht neue Aufgaben übernehmen können, wenn es die Situation erfordert.