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Uznach
29.10.2022

Gemeinderat für Steuersenkung

Aussenansicht des Uzner Rathauses im Städtli. (Archivbild)
Aussenansicht des Uzner Rathauses im Städtli. (Archivbild) Bild: Werner Hofstetter, Linth24
Der Gemeinderat Uznach kann an der Bürgerversammlung vom 5. Dezember 2022 eine Steuerfusssenkung von 6% auf 112% beantragen – dank steigenden Steuereinnahmen und Minderausgaben im Sozialbereich.

Hochrechnung laufendes Jahr: Das Budget 2022 sieht einen Aufwandüberschuss von Fr. 1,405 Mio. vor (inkl. Korrektur anlässlich Bürgerversammlung 2021). Bei der Hochrechnung Stand September 2022 lässt sich eine Besserstellung von gegen Fr. 3 Mio. erahnen. Diese wird u.a. möglich durch:

  • Minderausgaben resp. Mehreinnahmen bei der Sozialen Sicherheit von je rund Fr. 200'000 (eher vorübergehend),
  • Mehreinnahmen bei den Einkommens- und Vermögenssteuern von rund Fr. 800'000 (grösstenteils wiederkehrend),
  • Mehreinnahmen bei den Gewinn- und Kapitalsteuern juristischer Personen von rund Fr. 250'000 (eher wiederkehrend),
  • Mehreinnahmen bei den Grundstückgewinnsteuern von rund Fr. 400'000 (eher einmalig),
  • Mehreinnahmen bei den Handänderungssteuern von rund Fr. 500'000 (eher einmalig) und
  • die im Rahmen der Überprüfung der Gemeindeaufgaben (Auftrag der Bürgerversammlung vom 2. Dezember 2020) beschlossenen Massnahmen (grösstenteils wiederkehrend).

Falls die erwartete Besserstellung um rund Fr. 3,0 Mio., eintrifft, würde sich das für 2022 budgetierte Defizit von Fr. 1,405 Mio. in einen Ertragsüberschuss derselben Höhe wandeln. Zudem haben die wiederkehrenden Positionen positive Auswirkungen auf den Finanzplan und die Eigenkapitaldecke.

Budget 2023: Steuerfuss-Senkung und Aufwandüberschuss

Das Budget 2023 fusst auf den Rechnungsjahren 2020 und 2021. Es wird aber auch mit dem Budget 2022 und der von der Finanzverwaltung erarbeiteten ersten Hochrechnung von Mitte September 2022 verifiziert, wo nicht bessere Grundlagen zur Verfügung stehen. Die Finanzkommission hat das Budget der Verwaltung vorberaten und um rund Fr. 556'500 entlastet. Im Gegenzug ist eine Steuerfusssenkung um 5% beantragt worden.

Der Gemeinderat hat das Budget ebenfalls beraten, um weitere rund Fr. 175'500 entlastet und zusammen mit dem Investitionsplan und dem Finanzplan genehmigt. Der Gemeinderat geht weiter als die Finanzkommission und beantragt eine Steuerfusssenkung von 6%. Das Budget 2023 sieht bei einem Gemeindesteuerfuss von neu 112% (vorher 118%) einen Aufwandüberschuss von Fr. 797'300 vor.

Der budgetierte Aufwandüberschuss von Fr. 797'300 ist trotz der vorgesehenen Steuerfusssenkung von 6% nur um Fr. 28'300 höher als der laufende Finanzplan (Fr. 769'000) es vorsieht. Dies ist vor der zu erwartenden Besserstellung 2022 aber gut vertretbar. Trotz Steuerfusssenkung sollten die Gegenfinanzierung der kantonalen Steuerreform (STAF) mit einem Mehraufwand pro EinwohnerIn von Fr. 52 (Stand 2021) ebenso finanziert werden können wie der steigende Personalaufwand für die Verwaltungsreorganisation (Einführung der Bereichsleitungen) und für den Bereich Bildung (Netto-Zuwachs im Jahr 2022 um 59 SchülerInnen).

Hier der Überblick:

Gegenüberstellung der Budgets 2023 und 2022 sowie der Erfolgsrechnung 2021 der Gemeinde Uznach. Bild: Gemeinde Uznach

Zur Steuerfusssenkung

Bei den Einkommens- und Vermögenssteuern natürlicher Personen (laufend wie aus früheren Jahren) ist im Vergleich Budget 2022 zu Rechnung 2022 ein Zuwachs von rund Fr. 800'000 zu verzeichnen. Dieser lässt sich zum Teil mit dem Zuzug im Quartier Ahornpark und Im Seidenhof erklären. Aufgrund bekannter Bauprojekte wird der Zuwachs über die nächsten Jahre anhalten (z.B. Hirschwiese Ost, Brauereistrasse, Felsenburg, Rütihaldenstrasse, Remigihof). Das schafft Spielraum, die Schulraumplanung voranzutreiben, den wachsenden Anforderungen im Bildungsbereich adäquat zu begegnen, weiter in die Lebens- und Wohnqualität in Uznach zu investieren und den Steuerfuss zu senken.

Mit der Steuerfusssenkung wird ein Ausgleich für die Teuerung geschaffen (vgl. Energiepreise, Anstieg Krankenkassenprämien, allg. Teuerung). Das Budgetdefizit soll 6 bis 7 Steuerfussprozente nicht übersteigen, um im Rahmen des Finanzplans zu bleiben. Dieser sah für 2023 einen Fehlbetrag von Fr. 769'000 vor. Eine Lohnerhöhung von 2% für den Teuerungsausgleich ist dabei eingeschlossen; diese war nicht vorhersehbar und daher im letztjährigen Finanzplan 2023-26 nicht einberechnet.

Weitere Bemerkungen zum Budgetdefizit 2023

  • Auf der Aufwandseite benötigt die Bildung im Vergleich zum Budget 2022 Fr. 723'500 mehr. Grund sind mehrheitlich höhere Personalaufwendungen. Einerseits schlägt der Teuerungsausgleich mit rund Fr. 200'000 zu Buche, anderseits mussten zusätzliche Klassen gebildet werden. Beim Kindergarten wurde ein 8. Kindergarten eröffnet. Bei der Primarschule wurde die auf das Schuljahr 2021/22 neu gebildete Halbklasse wie vorgesehen auf das Schuljahr 2022/23 in eine Vollklasse gewechselt. Bei der Oberstufe wird wieder – wie in den Vorjahren – in 12 Klassen unterrichtet (Vorjahr 11 Klassen). Zusätzlich werden im Schuljahr 2022/23 bei den Sonderpädagogischen Massnahmen (v.a. schulische Heilpädagogik und Deutsch für Fremdsprachige) mehr Lektionen benötigt.
  • Im Konto Finanzen und Steuern darf erfreulich von einem Mehrertrag von über Fr. 1,4 Mio. ausgegangen werden. Bei den Steuern natürlicher Personen wird trotz einer beantragten Steuerfussreduktion von 6% mit einem Mehrertrag von Fr. 670'000 gerechnet. Zusätzliche Mehreinnahmen werden bei den Quellensteuern (Fr. 80'000), bei den Steuern juristischer Personen (Fr. 380'000), bei den Grundsteuern (Fr. 117'000) und bei den Handänderungssteuern (Fr. 50'000) erwartet. Gemäss Vorankündigung des Kantons sind Finanzausgleichsbeiträge von knapp Fr. 2,482 Mio. budgetiert (plus Fr. 78’000).
  • Die positiven Rechnungsergebnisse der vergangenen Jahre sind die Grundlage für massive Steuerfussreduktionen (seit 2013 von 152% bis 2023 auf neu 112%). Gleichzeitig hat eine beträchtliche Bilanzüberschussreserve geäufnet werden können, die nun ihre vorgesehene Aufgabe erfüllen kann, die budgetierten Aufwandüberschüsse über die nächsten Jahre aufzufangen.

Fazit

Der Gemeinderat ist auf gutem Weg, mit der Ertrags- und Kostenoptimierung (vgl. Bericht vom 18. Juni 2021 zuhanden der Bürgerschaft) den Finanzhaushalt im Lot und somit den neuen Steuerfuss halten zu können. So rechnet der Finanzplan per Ende 2027 mit einer Bilanzüberschussreserve von immer noch Fr. 8,1 Mio. (Vorjahr Fr. 6,2 Mio.). Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die grossen Anstrengungen bzgl. Raumplanung weitere Früchte tragen und die Wohn- und Lebensqualität weiter steigern werden.

Im Gegensatz zum Geschäftsbericht zum abgelaufenen Jahr wird der Budgetbericht weiterhin jeder Haushaltung zugeschickt, um den Mitwirkungsspielraum möglichst gross zu halten.

Der Gemeinderat lädt Sie ein, Ihr Stimmrecht an der Bürgerversammlung vom 5. Dezember 2022 wahrzunehmen.

Gemeinderat Uznach