Mit der Kochlehre, dem Wirtpatent und dem Gastro-Betriebsleiter mit eidgenössischem Fachausweis im Sack hatte Lukas Rauber (27) im Frühling die Idee, sich selbstständig zu machen. «Die Gastrobranche zahlt zunehmend schlechte Löhne, doch die Arbeit wird nicht weniger», sagt Rauber. «Da war für mich der Schritt in die Selbstständigkeit die einzig richtige Option.»
Was zunächst ein Restaurant werden sollte, wurde dann ein Foodtruck. «Mit dem Foodtruck sind wir flexibler und haben mehr Möglichkeiten», sagt Rauber im Interview. Und so stehen sie an jedem Tag in einem anderen Dorf in der Region, um ihre selbstgemachten mexikanischen Spezialitäten zu verkaufen. Aber wie kommt ein Eidgenosse - Rauber ist Schweizer durch und durch - darauf, einen mexikanischen Foodtruck zu eröffnen? «In meinem Elternhaus hatten wir mexikanische Nachbarn und ich durfte immer wieder von den leckeren Speisen kosten», sagt Rauber. Der Hauptgrund aber sei eine Marktanalyse gewesen. «Ich habe herausgefunden, dass es praktisch im gesamten Linthgebiet kein wirklich brauchbares Angebot an mexikanischen Speisen gibt, da war für mich klar, wir kochen mexikanisch!»
Voller Einsatz für den Traum der Selbstständigkeit
«Jeden Tag aufzustehen und niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen, ausser mir selbst, das treibt mich an», sagt Rauber. Er wollte sich unabhängig machen und hat es durchgezogen. Und war es schwieriger als erwartet? «Sicher schwieriger als am Anfang gedacht», sagt er. «In der Schule habe ich zwar gelernt, wie man einen Gastrobetrieb leitet, sich selbstständig zu machen ist aber ein ganz anderes paar Schuhe.»
Trotzdem: Das Unterfangen funktioniert. Dank administrativer Hilfe seiner Familie und der Unterstützung verschiedener Freunde, haben sich Rauber und sein Kompagnon Feusi in den letzten drei Monaten einen Namen gemacht. «Das Linthgebiet liebt Mexikanisch», sagt er. «Wir sind wirklich zufrieden und blicken auf eine positive Bilanz zurück», fügt er an. Auch das Catering-Angebot, das «Dos Hermanos» neben dem Daily Business anbietet, scheint gut zu funktionieren. «In dieser kurzen Zeit hatten wir schon über ein Dutzend Catering-Anfragen», sagt er stolz.