Multimedial bestens ausgestattete Seminarräume und fachwissenschaftliche Labore für Chemie und Biologie, eine Medienwerkstatt, in der der Umgang mit modernster Technik und Informatik gelernt werden kann, und eine Mediathek, die ein idealer Lernort für konzentrierte und produktive Wissensarbeit darstellt: Mit dem neuen MINT-Zentrum hat die Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG) moderne und innovative Lehr- und Lernumgebungen bekommen, die es braucht, um auch in Zukunft den qualitativ hohen Standard der Lehrerinnen- und Lehrerbildung halten zu können.
«Die rasanten Entwicklungen im wissenschaftlichen, technologischen und digitalen Umfeld und die Veränderungen der hochtechnisierten Gesellschaft müssen sich inhaltlich und didaktisch in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen wiederfinden», sagte PHSG-Rektor Horst Biedermann an der offiziellen Eröffnung des MINT-Zentrums vom Donnerstag, 15. September 2022. Denn nur so könne gewährleistet werden, dass der Unterricht in der Volksschule und in der Berufsbildung am Puls der Zeit bleibe.
Nach sechs Jahren Planung und einem Umbau in drei Etappen konnte das MINT-Zentrum auf Beginn des diesjährigen Herbstsemesters in Betrieb genommen werden. Damit sind zum einen die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik an einem Standort vereint und es kann ein effizientes Unterrichten sichergestellt werden. Zum anderen können Lehre und Forschung noch enger miteinander verknüpft werden.
«Das MINT-Zentrum ist aber nicht nur für Studierende und Mitarbeitende ein Mehrwert», sagte Biedermann, «sondern auch für die gesamte Bildungslandschaft in der Region». Es sei ein Zentrum für «zukunftsträchtiges Lehren und Lernen», das anrege, die Gestaltung und Nutzung von Bildungsräumen zwischen Hochschule, Schule, Wirtschaft und Gesellschaft neu zu denken und dabei anstelle von Schnittstellen verbindende Linien zu schaffen.
Ein «Co-Working-Space für Nerds»
Die Regierungsrätin und Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartements, Susanne Hartmann, bezeichnete die Eröffnung des MINT-Zentrums als «Meilenstein», auf den alle sehr stolz sein dürfen. Es sei eine Herausforderung gewesen, hochmoderne Labor- und Seminarräume in ein Gebäude einzubauen, das unter Denkmalschutz stehe, sagte sie. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. «Die Harmonie aus Alt und Neu ist gelungen.»
Die Regierungsrätin verglich das neue Zentrum mit einem «Co-Working-Space für Nerds», und das meinte sie keineswegs abwertend. Das Image des Nerds als Sonderling sei inzwischen überholt. «Heute ist nerdig sein im Trend», sagte Hartmann. Nerds verfügten über ein grosses Interesse an Technik und Wissenschaft, und dank ihres Expertenwissens sei ihnen die Anerkennung gewiss – und das nicht mehr nur in Fachkreisen.