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Rapperswil-Jona
10.09.2022
25.03.2024 10:13 Uhr

Stadtrat zum Lido: «Richtigstellung» bringt neue Fakten

Der Stadtrat schickt Linth24 zu einem Lido-Bericht eine «Richtigstellung». Sie erstaunt und bringt neue Fakten zur Badi zutage.
Der Stadtrat schickt Linth24 zu einem Lido-Bericht eine «Richtigstellung». Sie erstaunt und bringt neue Fakten zur Badi zutage. Bild: Linth24
Linth24 hat zur Badi Lido nach der Bürgerversammlung einen Kommentar geschrieben. Der Stadtrat verlangt dazu eine «Richtigstellung». Sie verschafft neue Einsichten zur Badi und zum Stadtrat. Von Bruno Hug

Am vergangenen 6. September schrieb ich zur vorangegangenen Bürgerversammlung einen Kommentar mit dem Titel «Badi Lido: Stapi und Stadtrat im Abbruchwahn». Dazu verlangt der Stadtrat eine «Richtigstellung». Diese finden Sie im PDF am Schluss dieses Artikels.

Korrekte Formulierung von Linth24

Der Stadtrat schreibt, die Aussage auf Linth24 sei falsch gewesen, der Stadtpräsident habe sich «an der Bürgerversammlung mit Ziffern aus dem Gemeindegesetz gegen die Offenhaltung der Badi gestemmt». Er habe gesagt, über die Weiterführung der Badi Lido könne «gemäss Gemeindegesetz nicht abgestimmt werden».
Womit die Ausführung von Linth24 praktisch identisch ist mit derjenigen des Stadtpräsidenten.

Stadtrat will Badi abbrechen – nicht die Bürger

Weiter wehrt sich der Stadtrat dagegen, er sei bei der Badi Lido einem «Abbruch-Wahn» verfallen. Denn die Bürger hätten zum Abbruch ja einen Kredit gesprochen.
Hier gilt es festzuhalten, dass sich der Kommentar von Linth24 auf den vehementen Einsatz des Rates für den Badi-Abbruch bezieht. Diesen nun den Bürgern zuzuschieben, ist wenig nobel.  

Sonnenschirme, Kassen, Liegestühle

Der Stadtrat schreibt, meine Aussage, der Stadtpräsident habe zur Badi Lido vor dem Stadtforum bezüglich der Eintrittskassen, der Liegen und Sonnenschirme «irreführenden Aussagen» gemacht sei falsch. Die Kasse habe mit einem neuen EDV-System ausgestattet werden müssen. Und generell sei Stöckling «offenbar falschen Auskünften» aufgesessen.

Steuergeld und Glaubwürdigkeit

Die Fakten sind: Eintrittskassen, Sonnenschirme und Liegestühle sind bis heute in der Badi Lido vorhanden. Und der Stadtpräsident sah das vor seiner falschen Aussage mit eigenen Augen.
Es gab somit keinen Grund, für das Lido Gratiseintritt zu verkünden und auf Eintritte in Höhe 100'000 Franken zu verzichten.

Es geht in dieser Sache also nicht um eine Nebensächlichkeit, sondern um den Umgang des Stadtrates mit Steuergeld – und um dessen Glaubwürdigkeit.

Endlich Fakten zur Bewilligung für die Badi Lido

Der Stadtrat legt in seiner «Richtigstellung» (endlich) offen, was Sache ist bezüglich der kantonalen Bewilligung für das Freibad Lido. Er schreibt darin (folgend gekürzt und im nachfolgenden PDF in voller Länge nachzulesen):

Am 07. Juni 2018 fand im Freibad Lido eine Inspektion durch das kantonale Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen (AVSV) statt. Dabei wurden diverse Mängel festgestellt. Das AVSV gab nur noch grünes Licht für den Betrieb der Badi unter der Bedingung, das Qualitätssicherungskonzept anzupassen und die Mängel zu beheben. Ein weiterer Betrieb über 2020 hinaus sei nur unter Auflagen möglich. Für 2021 habe das AVSV für die Badi Lido unter folgenden Auflagen grünes Licht erteilt: Die Besucherzahl müsse beschränkt und die Wasserqualität vermehrt geprüft werden. Dieselben Vorschriften gab es auch für die laufende Saison 2022.

Tendenziell eine Irreführung

Was der Stadtrat vorstehend zur Kantons-Bewilligung für die Badi Lido schreibt, tönt ziemlich anders als das, was er am 17. Juni 2021 in seiner Medienmitteilung schrieb. Dort teilte er mit:
«Die gesetzlichen Erfordernisse für einen weiteren Betrieb des Schwimmbads Lido sind nach der Saison 2021 definitiv nicht mehr gegeben. Der Kanton wird keine provisorische Bewilligung mehr erteilen können.»

Damit wird klar: In Bezug zu dem, was der Kanton für die Badi bis jetzt verlangt hat, stellt die Stadtrats-Aussage vom 17. Juni, es gebe «definitiv» keine Bewilligung mehr, tendenziell eine Irreführung dar. Mit Ausnahme, der Stadtrat verheimlicht etwas – dann soll er das transparent machen, wie es zu einer fairen Regierung passen würde.

Badi müsste weiter bestehen können

Somit müsste für die Badi unter den vorgenannten Auflagen auch für 2023 und 24 und 25 eine Offenhaltungs-Bewilligung zu erhalten sein. Insbesondere, da das Badwasser in der laufenden, sehr warmen und damit diffizilen Saison zu keinerlei Beanstandungen geführt hat. Und danach soll ja dann, gemäss Stadtrat Leutenegger an der Bürgerversammlung, die neue Badi gebaut werden.

Bruno Hug