Sandra Reck und Gaudenz Lügstenmann, Ihr Festival LOTTIs geht in die zweite Runde. Was braucht es, um ein neues und besonderes Festival zu etablieren?
Gaudenz Lügstenmann: Eine Vision und eine gute Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen. Ebenso braucht es ein Team, das gemeinsam am gleichen Strick zieht. Und das Vertrauen, dass unser Team die Aufgabe meistert.
Sandra Reck: Es braucht ein Team, in dem alle einander vertrauen, dass es gut kommt. Und es braucht das Vertrauen, dass ich als Festivalleitung die Sache nicht an die Wand fahre.
Ihr Festival findet rund um die Villa Grünfels in Jona statt. Gleichzeitig ist das Anwesen und ihre letzte Besitzerin, Lotte Stiefel, ein wichtiger Bestandteil. Können Sie dazu mehr verraten?
Sandra Reck: Der Grund weshalb wir auf den Namen LOTTIs gekommen sind: Wir wollten einen Namen, der kurz ist und uns inhaltlich nicht einschränken sollte. Insofern war die Verbindung zu Lotte Stiefel naheliegend. Sie hat die Villa der Stadt vermacht mit der Auflage, diese soll kulturell der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – und zwar das ganze Areal. Das heisst, ohne Lotte Stiefel gäbe es das Festival so wie es am 2. und 3. September stattfindet schlicht und einfach nicht.
Gaudenz Lügstenmann: Ich sehe unsere Namensgeberin Lotte Stiefel als eine sehr interessante Person. Sie selber hatte ein spannendes Leben und kam als Adoptivkind in eine sehr reiche Familie. Zudem verschrieb sie sich ein Leben lang ganz der Kunst und der Kultur und erlebte eine dramatische Liebesgeschichte. Dies alles im Kontext einer schwierigen Weltpolitischen Lage Mitte des letzten Jahrhunderts. Auch die sozialen Verstrickungen in ihrem familiären Umfeld geben sehr viel Stoff, künstlerisch etwas daraus zu machen.