Es passte einfach alles an diesem Dienstagnachmittag «z’Schmerke am See». Sonnenschein liess das Wasser glitzern, die Tische waren vor der «Alten Zementi» passend geschmückt und die «Möve», eine besondere Zeitzeugin, schaukelte zufrieden in den Oberseewellen. Aber davon später.
Zuerst hiess Cornelia Munz vom Seniorenteam Schmerikon die über 100 Anwesenden herzlich willkommen und lud ein zu ein paar Stunden Freude und Geselligkeit, aber auch zu einer lehrreichen Rückschau in die Schmerkner Vergangenheit und zu Worten der Untrennbarkeit des Dorfes mit dem See – seiner Schönheit, seinem Nutzen und seinen Tücken und Gefahren.
Grosse Bedeutung für den Pilgerverkehr nach Einsiedeln
Hanspeter Keller-Peyer übernahm das Zepter – oder, um im Jargon des Tages zu bleiben: das Ruder. Er liess die Gäste in die Geschichte der Schmerkner Schifffahrt eintauchen und spickte seine Ausführungen mit vielen interessanten und mit Akribie zusammengetragenen Details. Dabei ging er bis ins Mittelalter zurück und berichtete über den Freiheitsbrief von 1442, der das Recht auf «Fahr und Zoll» regelte. Insbesondere Pilgerfahrten nach Einsiedeln boomten zu dieser Zeit und riefen nach Personentransporten und ergo mehr Schiffsverkehr über den See.
Keller erwähnte unter anderem das Jahr 1511, in dem nicht weniger als 17'000 Pilger das Hochfest der Engelweihe besucht haben. Aber nicht nur Personen wurden im Mittelalter befördert, sondern seeabwärts beispielsweise Sensen und Sicheln aus der Lombardei oder Seide aus Venedig, seeaufwärts waren es unter anderem Weizen und Roggen oder auchTücher aus Belgien und England.