Im Herbst 2019 hat der Verwaltungsrat des Pflegezentrums Linthgebiet über bevorstehende betriebliche Änderungen informiert. Im Vordergrund stand die Reduktion von drei auf zwei Stationen und damit verbunden der Abbau von rund 30 Arbeitsplätzen. Zudem kündigte der Verwaltungsrat an, mit Unterstützung von externen Fachleuten eine Neuausrichtung des Pflegezentrums an die Hand zu nehmen. Die Massnahmen stehen in Zusammenhang mit der anspruchsvollen wirtschaftlichen Situation des Pflegezentrums. Im Jahr 2018 schloss die Jahresrechnung mit einem Verlust in der Höhe von 600'000 Franken ab. 2019 konnte das Defizit auf 300'000 Franken reduziert werden, dank eines ausserordentlichen Beitrages der Gemeinden über 500'000 Franken.
In der Zwischenzeit wurde die Bettenzahl mittels Aufnahmestopp von 70 auf 49 reduziert. Das Ziel, die Bewohnerzahl bis Ende 2020 auf 40 zu beschränken und den Betrieb finanziell zu stabilisieren, ist in Reichweite. Der erforderliche Stellenabbau wurde über natürliche Fluktuation und ordentliche Pensionierungen erreicht. Kündigungen mussten keine ausgesprochen werden, und der ausgehandelte Sozialplan kam nicht zur Anwendung.
Die Langzeitpflege soll ein starkes Standbein bleiben
Weiter hat sich der Verwaltungsrat in den letzten Monaten intensiv mit der zukünftigen Ausrichtung des Pflegezentrums befasst und Gespräche mit den Zweckverbandsgemeinden geführt. Dabei zeigte sich, dass das Interesse der Gemeinden, sich operativ am Betrieb des Pflegezentrums in der heutigen Form zu beteiligen, unterschiedlich gross beziehungsweise mancherorts kaum noch vorhanden ist. Verschiedene Trägergemeinden haben in den letzten Jahren ihre eigenen Alters- und Pflegeheime ausgebaut oder haben entsprechende Absichten. Dies führt am Standort Uznach zu einer rückläufigen Nachfrage nach Langzeitpflegeplätzen. Gleichzeitig steigt, mit bewusster Förderung durch die Gemeinden, in der Region die Nachfrage nach ambulanten Pflege- und Betreuungsangeboten (z.B. Spitex) stetig. Dies schmälert den Bedarf an Pflegeplätzen weiter.
Vor diesem Hintergrund sieht der Verwaltungsrat den Zeitpunkt gekommen, den Betrieb in die Hände eines geeigneten Kooperationspartners zu legen. Im Vordergrund stehen der Erhalt und die Stärkung des Standorts für die Erbringung von Dienstleistungen im gesundheitlichen und sozialen Bereich. Die Langzeitpflege soll weiterhin ein starkes Standbein bleiben, primär ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Standortgemeinde Uznach. Zusätzlich sollen Dienstleistungen erbracht werden, welche das Angebot der umliegenden Alters- und Pflegeheime ergänzen. Je nach Profil des zukünftigen Betreibers wären beispielsweise Schwerpunkte in den Bereichen Akut- und Übergangspflege, Palliative Care und Gerontopsychiatrie denkbar.