Alles oder nichts - im alles entscheidenden Spiel galt dies nun plötzlich auch für die SCRJ Lakers, nachdem sie so stark in diese Playoff-Viertelfinals starteten. Alles oder nichts - das Motto kannten die Davoser schon seit der 3:0-Rücklage in der Serie.
Vorsichtiges Abtasten im ersten Drittel
In den bisherigen Partien dieser Serie war der Start der Partie oft recht offensiv. Heute das pure Gegenteil. Beide Mannschaften traten sehr behutsam auf, teilweise schon fast ängstlich. Die SCRJ Lakers hatten zwar deutlich mehr Spielanteil, aber keine zwingenden Torchancen. Auch eine doppelte Überzahl konnten sie nicht ausnutzen, um in Führung zu gehen. Der direkte Zug aufs Tor und vor allem der Mut, zu schiessen, blieb leider aus.
Die wenigen Torchancen, die sich die Bündner herausspielen konnten, waren hingegen gefährlich, doch die SCRJ-Verteidigung und Torhüter Melvin Nyffeler sicherten gut ab.
Wer die Tore nicht macht...
...bekommt sie halt! In der 25. Minute brachten die SCRJ Lakers den Puck nicht aus dem eigenen Drittel. Mathias Bromé erkämpfte sich die Scheibe, spielte zu Matej Stransky und dieser dribbelte sich durch die gegnerische Verteidigung und traf zum 0:1.
Von dieser Rücklage liessen sich die SCRJ Lakers äusserlich nicht beirren. Und trotzdem: Die Davoser waren meistens einen Schritt schneller, die Zuspiele kamen besser an und sie hatten den Willen, diese Partie für sich zu entscheiden.
In der 34. Minute ein ähnliches Spiel. Die SCRJ Lakers verlieren die Scheibe im eigenen Drittel, Davos sucht den direkten Weg aufs Tor und Simon Knak trifft zum 0:2 für die Gäste.
Unvermögen, Pech und ein starker Goalie
Im letzten Drittel drehten die SCRJ Lakers immer mehr auf. Endlich klappte es mit den Zuspielen und den Schüssen aufs gegnerische Tor. Doch in der 53. nutzte Simon Knak einen Konterangriff eiskalt aus und erhöhte auf 0:3.
Bereits 5 Minuten vor der Schlusssirene machte SCRJ-Torhüter Melvin Nyffeler einem zusätzlichen Feldspieler Platz. Als dann in der 57. Minute Enzo Corvi wegen eines Beinstellens auf die Strafbank musste, klappte es endlich mit dem Torerfolg. Zack Mitchell traf zum 1:3 und liess nochmals einen kleinen Funken Hoffnung aufkommen.
Doch das Aufbäumen im letzten Spielabschnitt reichte nicht mehr zu weiteren Torerfolgen. Neben Unvermögen kam auch heute wieder viel Pech dazu (Pfostenschuss) sowie eine aussergewöhnliche Leistung von HCD-Torhüter Sandro Aeschlimann.
Grosse Enttäuschung, aber auch voller Stolz
Verständlicherweise ist die Enttäuschung nach diesem Ausscheiden gross, erst recht, wenn man den Verlauf der Serie mitverfolgt hat. Gleichzeitig können die SCRJ Lakers aber auch stolz sein auf eine äusserst erfolgreiche Saison. Wer hätte gedacht, dass die SCRJ Lakers den direkten Weg in die Playoffs schaffen? Dass sie über die ganze Saison hinweg im vorder(st)en Teil der Tabelle anzutreffen sind? Wer rechnete damit, dass in Rapperswil-Jona schon bald internationales Eishockey zu sehen ist?
Trotz dem Saisonende und der damit verbundenen Enttäuschung müssen sich die SCRJ Lakers nicht verstecken. Auch diese Erfahrung bringt das junge Team von Stefan Hedlund weiter - und wie Melvin Nyffeler im Interview mit MySports sagte: «Wir kommen gestärkt zurück! Die anderen Teams müssen sich nächste Saison warm anziehen».