«Für alle, die noch mit Öl und Gas heizen, bedeutet die Ankündigung des EZL eine einschneidende Erhöhung der monatlichen Fix-Kosten. Diese Konsequenzen tragen einmal mehr wir Mietende, welche selbst keinen Einfluss auf die Wahl des Heizsystems hatten.
Vor 15 Jahren, in der 4. Klasse im Schulhaus Weiden, wurde uns gezeigt, wie der Treibhauseffekt funktioniert. Keine Ahnung, ob ich es wirklich verstanden habe, denn gross gekümmert hat es mich damals nicht. Vielleicht weil’s die Erwachsenen auch nicht wirklich beschäftigt hat. Und die Politik scheinbar auch nicht. Nun stehen wir da mitten in der Klimakriese, abhängig vom Gas eines Autokraten und bezahlen den Preis. Und dieser Preis geht direkt in die Kriegskassen von Putin. Obwohl es längst diverse erneuerbare Energiequellen gibt, welche CO2 sparen, günstiger sind und uns geopolitisch unabhängiger machen würden, wird in Rapperswil-Jona immer noch zu 86% mit fossiler Energie geheizt. 86 Prozent!
Man könnte die Verantwortung jetzt auf die Hauseigentümer/-innen, die nicht auf erneuerbar gewechselt haben, schieben. Oder auf die Stadt, welche verpasst hat, die nötigen Weichen zu stellen. Oder doch lieber auf die EZL, die in den letzten Jahren weiter klimaschädliches Gas gepusht hat? Ich denke, das bringt nichts. Wichtig ist, dass wir jetzt alle handeln. Wir müssen uns konkrete Ziele setzen und in Zusammenarbeit mit allen Akteuren die nötigen Schritte einleiten.
Nur so können wir uns so schnell wie möglich vom Gas & Öl zu befreien.
Wir brauchen von der Stadt ein umfassendes Massnahmenpaket, welches der Energiewende in allen Bereichen einen massiven Schub verleiht. Einige konkrete Vorschläge haben Timon Reichmuth und ich vor einem Monat mit unserer Motion «Massnahmen Ersatz fossiler Heizsysteme» eingereicht. Diese wird momentan vom Bau und Liegenschaft Ressort entsprechend angepasst, ergänzt und hoffentlich bald zur Abstimmung gebracht. Denn die Zeit rennt. Mit jedem Monat zahlen wir drauf, finanzieren damit Putins Angriffskrieg und zerstören dabei unsere eigenen Lebensgrundlagen.
Mein persönlicher Vorschlag als Werber ist, bereits diesen Frühling mit einer städtischen Informationskampagne zu starten. So würden bereits kurzfristig viele Menschen vom Wechsel auf erneuerbare Heizungen überzeugt werden. Bei der Kampagne «Tschau-Schtau» hatte die Stadt eine solche Kampagne bereits sehr erfolgreich durchgeführt.
Alle Hauseigentümer können nun die Gelegenheit beim Schopf packen und diesen Sommer auf eine erneuerbare Heizung umsteigen. Wer noch nicht überzeugt ist, dass es sinnvoll und günstiger ist, kann sich kostenlos beraten lassen (Impulsberatung SG).
Und wir Mietende? Wir können Leserbriefe schreiben, die Heizung runterdrehen und hoffen, dass unsere Vermieter/-innen schnell umsteigen.»
Abhängigkeit von Öl und Gas: Rasches Handeln ist gefragt
Bild:
welt.de
Die EZL hat am Freitag hier auf Linth24 angekündigt, dass die fossilen Heizkosten um 25% steigen. Christian Frei aus Jona hat sich dazu intensive Gedanken gemacht.