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Rapperswil-Jona
16.03.2022
25.03.2024 10:17 Uhr

Joe Kunz legt Lido-Vision vor

Joe Kunz im Video: «Ich erwarte vom Stadtrat ein aktiveres Handeln und eine stärkere Fokussierung auf das Lido.»
Joe Kunz im Video: «Ich erwarte vom Stadtrat ein aktiveres Handeln und eine stärkere Fokussierung auf das Lido.» Bild: Youtube/ Zukunft Lido RJ
An der letzten Bürgerversammlung versprach der Rapperswiler Unternehmer Joe Kunz, sich für das Lido-Gelände stark zu machen. Sein Video eröffnet Visionen. Von Bruno Hug

An der Bürgerversammlung vom 2. Dezember 2021 wollte der Stadtrat nach jahrelangem Zaudern für die Badi Lido für gegen 8 Millionen Franken ein weiteres Provisorium installieren. Der Rapperswiler Gastro-Unternehmer und «Inselwirt» Joe Kunz machte dem Stadtrat jedoch einen Strich durch die Rechnung. Er schlug der Versammlung vor, das Lido-Gelände nicht mit einem nochmaligen Provisorium zu verbauen, sondern endlich zur Tat zu schreiten und sich einem durchdachten finalen Projekt anzunehmen. Kunz versprach zudem, sich dem Thema Lido künftig zu widmen. Nun hat er sein Versprechen in die Tat umgesetzt – und macht damit dem Stadtrat indirekt Beine.

Video zeigt mögliche Lido-Vision auf

In einem perfekt gestalteten Video, hinterlegt mit Illustrationen zu den möglichen Bauten im Lido-Areal, zeigt Kunz nun Visionen und einen Zeitplan auf. Diese sehen ein gemeinsames Trainingszentrum für den Eissport (Lakers und ECRJ) und den Wassersport (Kanu- und Ruderclub), ein Hallenbad, eine offene Badi und ein offenes Eisfeld über der Bootshalle – auf der «Lido-Plaza» – vor.
In einem zentralen Satz sagt Kunz zu Recht: «Ich erwarte vom Stadtrat ein aktiveres Handeln und eine stärkere Fokussierung auf das Lido.»

Sein Video verbreitet Joe Kunz per Mail. Adressaten sind der Stadtrat von Rapperswil-Jona, der Sportrat, alle Baubereiche der Stadt, die Fachstelle Sport Rapperswil-Jona, die SCRJ Lakers, der Kanu- und Ruderclub, die Teilnehmer der Workshops Sportstättenplanung, Sportinteressierte, die Medien und die Lokalparteien von CVP, SVP, SP, Grüne, FDP und GLP.

Botschaft an die Stadt

In seiner Mail an die Stadt und vorgenannte Adressaten schreib Kunz: «In meinen Votum an der Bürgerversammlung vom letzten Dezember habe ich mich nicht für die Schliessung der Badi ausgesprochen, sondern mich für eine Prozessbeschleunigung eines neuen Lido-Projektes starkgemacht.»
Der nächste wichtige Schritt für ein neues Lido-Projekt wäre nun ein Antrag zuhanden der Bürgerversammlung vom März 2022 gewesen. Da der Stadtrat diese Versammlung – «aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen», wie Kunz schreibt – abgesagt habe, habe er sich «ungeachtet der politischen Absichten des Stadtrates» in den vergangen Monaten mit dem Lido-Areal beschäftigt. Und dies in der im Video gezeigten Vision zusammengefasst.

Fingerzeig gegen Provisorien

Kunz schreibt in seiner Mail, seine «Vision Lido Süd 2028» zeige eine mögliche Lido-Zukunft in den Grundzügen auf. Sie solle zu Diskussionen anregen und (die Stadt) motivieren, die Arealentwicklung jetzt definitiv und mit «viel Optimismus» an die Hand zu nehmen. Er erhofft sich für das Lido «eine tolle und gewinnbringende Zukunft» und dass sich dort nicht nur «provisorisch» etwas verändere. 

Kommentar von Bruno Hug

Provisorien nur im Rahmen einer Gesamtplanung

Erstens einmal ist die Initiative von Joe Kunz sehr zu begrüssen. Der Stadtrat wird dadurch gefordert, beim Lido vorwärts zu machen. Ich habe in meinen Berichten schon mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass der Stadtrat im Lido seine Karten endlich aufdecken muss. Stöcklings unverständliche Ausquartierung der Lakers-Trainingshalle ins Grünfeld wurde noch nie begründet. Warum nicht den Fussballplatz für die Lakers- und Wassersport-Bauten nutzen – und das restliche Areal von Bootshalle und Badi zügig entwickeln?

Vollkommen berechtigt ist auch der Fingerzeig von Kunz zu weiteren Provisorien im Bereich Lido. Wie man hört, soll zur Diskussion stehen, dass den Lakers der Fussballplatz für den Bau eines Trainingshallen-Provisoriums zugesprochen wird. Provisorien, die letztlich nur die Führungsschwäche der Stadtregierung offenlegen, sind abzulehnen. Mit Ausnahme sie sind zeitlich klar begrenzt und es werden parallel zu solchen Provisorien definitive Pläne zur gesamten Lido-Entwicklung vorgelegt.

Bruno Hug, Linth24