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Kanton
10.03.2022
10.03.2022 11:24 Uhr

Katholiken spenden 30'000 Franken für die Ukraine

Raphael Kühle, Präsident des Administrationsrates, schliesst auch eine Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen nicht aus. (Archivbild)
Raphael Kühle, Präsident des Administrationsrates, schliesst auch eine Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen nicht aus. (Archivbild) Bild: Linth24 / ZVG
Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen sorgt für finanzielle Unterstützung der Ukraine-Kriegsopfer. Die aktuelle Situation geht dem Präsidenten des Administrationsrates nahe.

«Es geht mir vermutlich wie den meisten in der Bevölkerung, der Krieg in der Ukraine macht ratlos und hilflos», sagt Raphael Kühne. Er präsidiert den Administrationsrat (Exekutive) des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen. Als Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen und auch als Beitrag ans Gemeinwohl wolle man deshalb finanzielle Unterstützung bieten.

Spende an Caritas Ukraine und an Diözese Mukachevo

Insgesamt spendet der Katholische Konfessionsteil 30'000 Franken aus dem Konto für Katastrophenhilfe. Ein Drittel (10'000 Franken) geht ans Hilfswerk Caritas. Caritas Ukraine versorgt mit der Hilfe von Caritas Schweiz die Menschen im ganzen Land mit Lebensnotwendigem wie beispielsweise Medikamenten, Esswaren oder Trinkwasser.

Zwei Drittel des Gesamtbetrags (20'000 Franken) fliessen zur griechisch-katholischen Eparchie Mukachevo. Hierbei handelt es sich um eine Diözese im Westen der Ukraine nahe der europäischen Nachbarländer. Viele Kriegsflüchtlinge erachten diese Region als eine der sichersten, um die Kriegszeit zu überstehen. Die Leitung der Diözese will so gut wie möglich für diese Menschen da sein und bietet Übernachtungsmöglichkeiten, Lebensmittel sowie geistliche und psychologische Hilfe an. Das Geld aus St.Gallen wird direkt vor Ort eingesetzt.

Raphael Kühne: «Spende als Akt der Solidarität».

Aufnahme von Flüchtlingen nur in Absprache mit dem Kanton

Raphael Kühne schliesst angesichts der humanitären Katastrophe in der Ukraine nicht aus, dass der Katholische Konfessionsteil, dem verschiedene Liegenschaften gehören, früher oder später auch Flüchtlinge aufnimmt. Man wolle jedoch keine Einzelaktionen starten, sondern in Absprache mit dem Kanton handeln und bei entsprechenden Anfragen im Rahmen der Möglichkeiten Hand bieten.

Führt diese Krise die Leute auch zurück zur Kirche? Durchaus, sagt Raphael Kühne, auch wenn solches niemals einen Krieg rechtfertigen dürfe. Es sei aber sehr wohl zu beobachten, dass Zweifel und Ratslosigkeit die Menschen verstärkt Halt in einem Glauben suchen lassen. Und dies selbst dann, wenn es derzeit vielen ähnlich ergehen dürfte wie dem Basler Bischof Felix Gmür, der vor wenigen Tagen an einer Friedensdemo sagte «Gott, wo bist du?».

Rückblick: Schweigen und Innehalten für den Frieden

Die drei Schweizer Landeskirchen verurteilen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der auch den Frieden in Europa bedroht. Landesweit haben am Mittwoch, 9. März, die Glocken geläutet als Ausdruck der Solidarität und des Miteinanders.

Auf dem Klosterplatz in St.Gallen haben sich Mitarbeitende der Administration des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen sowie Mitarbeitende des Bistums versammelt. Gemeinsam hielten sie inne und gedachten der vielen Opfer. Sie alle vereint der Wunsch, dass der Krieg bald ein Ende findet und weiteres Leid verhindert werden kann. Bereits einen Tag zuvor hat der Administrationsrat (Exekutive) der St.Galler Kantonalkirche Hilfsgelder in der Höhe von 30’000 Franken gesprochen.

Glocken und Schweigen für den Frieden auf dem Klosterplatz St.Gallen.

PD, Katholischer Konfessionsteil des Kantons St.Gallen