Im Zusammenhang mit der russischen Invasion in die Ukraine äussern immer mehr Schweizerinnen und Schweizer die Besorgnis, ob die Gasversorgungssicherheit in der Schweiz und somit auch in der Region gefährdet sei. Dies vor allem vor dem Hintergrund von Sanktionen gegen Russland oder einer möglichen Einstellung oder Einschränkung der Gaslieferungen.
Weiterentwicklung ist schwer voraussehbar
«Gemäss der aktuellen Einschätzung der Lage ist die Versorgung der Schweiz mit Erdgas derzeit stabil, auch wenn die Grosshandelspreise massiv gestiegen sind», meint Paul Grüninger von der Energie Zürichsee Linth (EZL) auf Anfrage von Linth24 und fährt fort: «Eine Versorgungskrise zeichnet sich derzeit nicht ab. Wie sich die Lage weiterentwickelt, ist jedoch schwer voraussehbar.»
Keine direkten Lieferbeziehungen zu Russland
Grüninger erklärt: «Die Schweizer Gaswirtschaft hat keine direkten Lieferbeziehungen zu Russland, das Gas wird primär auf den Märkten in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien beschafft. Die Schweizer Gaswirtschaft wie auch die EZL ist bestrebt, bestehende Abhängigkeiten zu reduzieren und die Bezugsmöglichkeiten breiter abzustützen.» Das Gas in Europa stamme zu ca. 45 Prozent aus Russland und dies sei auch ungefähr der EZL- Mix. Neben Norwegen seien Nordafrika, die USA und Katar alternative Lösungen, welche heute bereits jetzt genutzt werden, fasst Paul Grüninger zusammen.
Alternativen für Gas
Auch auf die Frage, welche Alternativen für Gas wären möglich und wie schnell lassen sich diese überhaupt umsetzen, kann Paul Grüninger antworten: «EZL unternimmt grosse Anstrengungen, die Biogasproduktionen weiter auszubauen. Gas/Biogas-Heizlösungen sind immer noch preiswerte Wärmelösungen, bei Betrachtung der Gesamtkosten. Neben Biogas wollen wir einem noch grösseren Kreis von Kunden Fernwärme-Lösungen anbieten.»