Die beiden Initianten sind überzeugt, dass Rapperswil-Jona schnellere und mutigere Schritte in Richtung Klimaneutralität machen kann. Denn die Abstimmung über das Klimaziel 2050 hat gezeigt, dass die Bürger und Bürgerinnen motiviert sind, vorwärtszumachen. Mit satten 72% wurde die Initiative 2020 angenommen. «Sich Ziele zu setzen ist wichtig, um diese zu erreichen müssen wir aber jetzt handeln», meint Frei, «denn, damit das CO2 Budget eingehalten wird, muss auch auf den entsprechenden Absenkpfad geachtet werden.»
20 Tage Zeit für 200 Unterschriften

Frei und Reichmuth sind in Rapperswil-Jona aufgewachsen und hatten bisher nicht viel mit der lokalen Politik zu tun. Doch die Debatte um den Klimakriese und was dagegen unternommen werden kann, beschäftigt sie in den letzten Jahren immer stärker. «Viele Massnahmen zur CO2 Reduktion sind bekannt und nahezu unumstritten – sie müssen nur noch ausgeführt werden» sagt Reichmuth. In Rapperswil-Jona sehen sie an verschieden Orten grosses Potenzial. Als sie in der Gemeindeordnung gelesen hatten, dass es mit der Volksmotion eine Möglichkeit für Parteilose gäbe Impulse zu setzen, beschlossen sie aktiv zu werden. Mit ihren Motionen versuchen sie wichtige Schritte zur Energiewende zu machen.

Zwei Volksmotion sollen unsere Stadt klimaneutraler machen.
Mit ihren beiden Volksmotionen machen sie zwei wirkungsstarke Vorschläge, wie die Stadt in den nächsten Jahren auf Kurs kommen könnte, damit das Klimaziel 2050 erreichbar bleibt.
Die erste Motion trägt den Titel «Solaranlagen auf gemeindeeigenen Bauten». Alle Gebäude der Stadt sollen bis 2029 Solarwärme oder Solarstrom produzieren. «Das macht sowohl aus ökologischer-, als auch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn» sagt Reichmuth. Denn durch die grössen der Dachflächen und dem hohen Eigenverbrauch tagsüber seien die Anlagen in wenigen Jahren amortisiert.
Die «Massnahmen Ersatz fossiler Heizsysteme» Motion will, dass die Stadt verschiedene Massnahmen ergreift, um möglichst viele der 86% fossilen Heizungen in Rapperswil-Jona mit erneuerbaren Heizsystem zu ersetzen. Eigentümerschaften von fossilen Heizsystemen sollen direkt angeschrieben werden und zu einer kostenlosen Impulsberatung eingeladen werden. Anderseits soll durch ein Förderprogramm ein zusätzlicher Anreiz zum Wechseln geschaffen werden. Weiter fordert die Motion, dass der Ausbau des Fernwärmenetz begünstigt wird.
Alleine geht’s nicht
Den Motions-Entwurf haben sie in den letzten Wochen verschiedenen Interessensgruppen, Experten und allen Parteien zur Prüfung zugesendet. Das Feedback haben sie ausgewertet und entsprechend in die finale Version einfliessen lassen.
Inzwischen haben 24 Bürger und Bürgerinnen angekündigt, beim Sammeln zu helfen und auch die GLP, Grünen, Junge Grünen, Junge GLP und JUSO haben ihre Unterstützung zugesprochen. Die CVP wird an ihrer Mitgliederversammlung anfangs März darüber entscheiden.
Die Initianten freuen sich über die Unterstützung. Betonen aber auch, dass sie weiterhin unabhängig vom politischen Spektrum zukunftsfähige Energiepolitik machen wollen.
Zu Beginn wussten sie nicht, wie ihre Idee ankommen wird. «Natürlich haben wir gehofft, dass es auf Interesse stossen würde, aber das Ausmass an Unterstützung hat uns wirklich überrascht.» meint Frei. «Wir sind auch drauf angewiesen, denn am Schluss sind wir lediglich 2 von 200, die es braucht.» Fügt Reichmuth an. Wer beim Sammeln unterstützen möchte, kann sich hier melden.

20 Tage Zeit
In nur 20 Tage wollen sie die nötigen 200 Unterschriften zusammen bekommen, dass obwohl per Gemeindeordnung keine Zeit-Limite gesetzt wäre. Damit wollen sie ein Zeichen setzen, dass jetzt schnelles und pragmatisches Handeln gefragt ist. Erreichen sie 200 Unterschriften, wird spätestens am 1. Dez. 2022 an der Bürgerversammlung über die beiden Motionen abgestimmt.
Wer unterschreiben möchte, kann auf 200-fuer-rappi-jona.ch den Unterschriftsbogen herunterladen, ausdrucken und bis spätestens am 22.02.2022 einsenden.