Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Mit der Corona-Krise werden die Steuereinnahmen in Rapperswil-Jona sinken. Deshalb wäre eine erfolgreiche Stadtführung doppelt wichtig. Eine solche hat die Stadt bis jetzt aber nicht. Sie brachte schon «vor Corona» wenig zu Stande. Das wird auch in den kommenden, schwieriger werdenden Zeiten kaum besser sein.
Linth24 beschreibt die schwache Regierungsarbeit der letzten Jahre in diesem Bericht zuerst in einer Übersicht und in den nächsten drei Tagen an den Beispielen Neubau Schule BWZ, Lakers-Trainingshalle und Badi Lido. Im Falle Badi hat der Stadtrat die Bürger sogar angelogen.
Vom Engelhölzli zum Monsterschiff …
Doch zuerst zur Übersicht: In der Amtszeit dieses Stadtrates ist viel zu viel schief gelaufen. Die ersten Probleme umrankten den frischgebackenen Stadtpräsidenten mit seiner Verteidigung der tiefpreisigen Landabgabe an einen privaten Ersteller für ein Feuerwehr-Gebäude im Engelhölzli. Dann wollte der Stadtrat gegen alle Warnungen den Neubau der Eistrainingshalle über der Bootshalle im Lido durchboxen. Bis dieses unlogische Vorhaben wegen explodierender Kosten abgesagt werden musste. Danach wollte er den Altstadthafen als Dauerparkplatz für ein «Monsterschiff» vermieten. Stadtpräsident Martin Stöckling verteidigte dies dann sogar noch als «einmal eine neue Idee». Zwischenzeitlich hat man von dem äusserst fragwürdigen Plan nichts mehr gehört. Das Unding scheint zum Glück schon im Projektstadium verkümmert zu sein.
… dann zum Visitor-Center …
Ähnlich unbekümmert ging der Stadtrat mit dem damals geplanten Ausbau des Visitor-Center auf dem Fischmarktplatz um. Bedenkenlos hätte er damit die geschützte Altstadt-Silhouette geopfert. Das kluge Volk hat ihm das verwehrt. Dann folgte der Stopp beim Freibad Lido, bei dem der Stadtrat erst bemerkte, dass die Kosten explodieren, kurz bevor die Bagger auffuhren. Darauf folgte die Schliessung der Badi Lido und deren Wiedereröffnung auf Druck einer Petition, mit der die Stadt nun ins nächste Problem schlittert. Linth24 zeigt in vier Tagen, warum.
… und zur Avenida ...
Dann wurden die Bürger vom Stadtrat mit der 100 Millionen-Franken teuren Strassenverbreiterung quer durch die Stadt überrascht, die aus Sicht der Bevölkerung städtebaulich und verkehrstechnisch falsch war. Zudem kam die Abstimmung erst noch zum falschen Zeitpunkt: Zuerst wollte das Volk nämlich wissen, wie es mit der «grossen» Verkehrsentlastung weitergehen soll und versenkte das vom Rat hochgelobte Projekt dann prompt.
… bis zum BWZ, der Stadtbadi, dem Schachen …
Damit nicht genug. Es stehen die nächsten Würgereien an: In erster Position der wenig logische BWZ-Neubau im Südquartier, über den das Komitee «BWZ im Zentrum» Anfang dieser Woche informiert hat - und zu dessen Hintergründen Linth24 morgen schreibt. Unglücklich agierte der Stadtrat auch mit der Idee einer Beiz in der Stadtbadi hinter dem Schlosshügel. Hier wollte er frohgemut im stillen Schlossgelände eine laute Beiz einbauen, bis ihn wachsame Bürger zurückpfiffen.
Eine weitere Niederlage droht dem Stadtrat beim Alterszentrum Schachen. Stadtpräsident Martin Stöckling möchte es durch fremde Investoren finanzieren lassen. Erst als ihm die politische Partei SP mit einer Initiative gegen die Fremdfinanzierung drohte, krebste er zurück. Nun will er das Volk über die Schachen-Finanzierung entscheiden lassen, verteidigt seine Idee der auswärtigen Finanzierer aber nach wie vor.
… und zur Kesb und der Eishalle
Dann steht im Juni das Urteil der Kesb-Klage an. Der Stadtpräsident liess das die Steuerzahler bis jetzt fast 600'000 Franken kostende Abenteuer seit Jahren schleifen. Mit ihm hat sich der Rat in eine ausweglose Situation hineingeritten: Er hat den Ex-Kesb-Chef Dr. Walter Grob im Herbst 2018 freigestellt, verteidigt ihn seither aber vor Gericht weiter, derweil Dr.Grob seinerseits den Stadtrat wegen seiner Entlassung eingeklagt hat: ein regierungstechnisches Kunststück! Linth24 wird darüber Ende Mai berichten.
Zudem scheint den Stadtrat auch das Eishallen-Projekt im Grünfeld wieder einzuholen. Weshalb zeigt Linth24 übermorgen auf. Kurzum: Es ächzt an allen Ecken und Enden. Wie leichtfertig und vielfältig sich diese Stadtführung immer wieder verrennt, zeigt Linth24 in den nächsten drei Tagen. Morgen berichten wir über «Stöcklings BWZ-Krampf». Übermorgen über das «Debakel um die Lakers-Halle» und am Sonntag über die «städtischen Falschaussagen zur Badi».